Willich: Katharinen-Hospital - Instrument für sichere OPs

Der Förderkreis schenkt der Chirurgie einen Neuromonitor. Er soll das Risiko von Nervenverletzungen verringern.

Willich. Wenn bestimmte Nerven an der Schilddrüse beschädigt werden, hat der Patient eine heisere Stimme. Dafür, dass dies bei den Operationen nahezu ausgeschlossen wird, sorgt ein so genannter "Recurrens-Neuromonitor". Dieses Gerät hat der Freundes- und Fördererkreis des Willicher Katharinen-Hospitals jetzt dem Chefarzt der Chirurgie, Dr.Gerd-Uwe Neukamp, zur Verfügung gestellt.

Mit diesem 10000 Euro teuren Instrument kann zukünftig die Funktionsfähigkeit der Stimmbandnerven überwacht werden. Das Risiko einer Stimmbandlähmung liegt laut Statistik bei rund 14 Prozent. Natürlich freute sich Neukamp bei der Übergabe über die Entscheidung des Fördererkreises.

"Die Anschaffung dieses Monitors war seit langem unser Wunsch", zumal, ergänzte am Freitag der Chef der Chirurgie, die Schilddrüsen-Operationen am Katharinen-Hospital in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen seien.

So kam es in Willich 2008 zu bisher über 40 Schilddrüsen-Operationen. Die Schilddrüse erzeugt wichtige Hormone. Bei der Operation werden zukünftig auch im Willicher Hospital die Stimmbandnerven durch eine Elektrode mit schwachen elektrischen Impulsen stimuliert. Über so genannte Ableitungs-Elektroden kann dann die Stimmbandfunktion und darüber die Intaktheit der Nerven direkt im OP überprüft werden.

Das Risiko der intraoperativen Nervenverletzung, das insbesondere bei Zweit- oder Drittoperationen oder bei bösartigen Tumoren bislang relativ hoch war, wird dadurch auf ein Minimum reduziert.

Der 1997 gegründete Fördererkreis, der bislang bereits durch Beiträge und Spenden über Gerätschaften von über 150000Euro anschaffen konnte, macht natürlich sowohl mit seinen materiellen als auch ideellen Hilfestellungen weiter.

Im kommenden Frühjahr ist eine Vortragsveranstaltung zum Thema Proktologie geplant. Die Proktologie ist ein medizinisches Teilgebiet, das sich mit den Erkrankungen des Enddarms beschäftigt. Derzeit hat der Willicher Fördererkreis über 230 Mitglieder, Tendenz steigend.