Willich: Fernost - Ein Weihnachtsfest zwischen zwei Welten

Rolf Kamper aus Willich, der in Hongkong lebt und arbeitet, verbringt das Fest mit seiner Frau Barbara am Niederrhein.

Willich/Hongkong. Im Sommer haben wir Ihnen Rolf Kamper vorgestellt, einen gebürtigen Willicher, der seit vielen Jahren in Fernost lebt und arbeitet. Nun, vor den Festtagen, haben wir uns gefragt, wie feiert dieser Globetrotter eigentlich Weihnachten und Silvester? Und wie feiert Hongkong? Also, nichts wie ab mit einer Mail an ihn. Auf den Mann ist Verlass. Er hat gleich zurückgeschrieben, und so können wir hier am Niederrhein asiatisch-zurückhaltendem Weihnachtsflair nachspüren.

In Hongkong sind, sagt Rolf Kamper, die beiden Weihnachtsfeiertage für die Einheimischen einfach nur zwei angenehme arbeitsfreie Tage, "Relikte aus der britischen Kolonialzeit". Christliche Weihnachten in europäischem Sinne feiern die Menschen in Hongkong und die Singapur-Chinesen nicht. Die Vorweihnachtszeit sei dort eigentlich nur X-Mas-Commerce ohne Ende. "Weihnachtsschmuck in den Shopping Centers und all die amerikanischen Santa Clauses, die jetzt hier herumspringen, haben nur ein Ziel: Umsatz, Umsatz, Umsatz."

In China ist Weihnachten überhaupt kein Fest. Die Chinesen arbeiten am 25. und 26. Dezember. Ihr wichtigstes Fest des Jahres, Chinesisch Neujahr, wird in der letzten Januarwoche gefeiert. Kamper: "Dann haben wir hier drei freie Tage."

Das Büro bleibt geschlossen. Kamper und seine Kollegen können mit ihren Angehörigen und Freunden Hongkong und "die immer grüne Umgebung auf den vielen guten Wanderwegen bei angenehmen Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad auch mal in Ruhe per Pedes erkunden. Denn die Chinesen sitzen dann daheim und essen von morgens bis abends".

Rolf Kamper, gebürtiger Willicher, der in Asien lebt und arbeitet.

Rolf Kamper und seine Frau werden Weihnachten und Silvester "in der (k)alten Heimat verbringen, so wie immer!" Fast alle Ausländer, die in Hongkong arbeiten, fahren wie er nach Hause, um mit ihren Angehörigen zu feiern.

Am Freitag hat Rolf Kamper mit seiner Frau Barbara die halbe Welt umrundet, um über Amsterdam in Düsseldorf einzufliegen. Die Pläne des Willichers für dieses Wochenende stehen schon fest: "Ich freue mich schon, wenn ich mit dicker Jacke, Mütze, Schal und Handschuhen ausstaffiert, morgens in aller Frühe bei kalter und klarer Luft die zehn Minuten zum Bäcker marschieren und mal wieder richtige, frisch gebackene Brötchen kaufen kann."

Als er das geschrieben hat, war es in Hongkong 26 Grad warm. Die, das ist sicher, schafft der Niederrhein nicht. Selbst wenn es mit den ersehnten weißen Weihnachten nichts werden sollte.