Wie Luftblasen in den Whirlpool kommen
Junge Radioreporter der Kolpingschule fragten Bütt-Mitarbeiter aus.
Willich. „Hallo Nadine! Hallo Benny! Bei dem war ich im Schwimmkurs — und die kenn’ ich auch. Von der habe ich nämlich mein Seepferdchen bekommen . . .“ Zugegeben — als Einstieg in ein professionelles Radio-Interview eignet sich diese Begrüßung kaum.
Aber die hier zitierten „Reporter“ stehen ja auch noch am Anfang ihrer Karriere: Die zweite Klasse der Kolpingschule tauchten im Freizeitbad De Bütt auf. Die Kinder fragten Schwimmmeisterin Nadine Hanenberg und Benedikt Schloßmacher regelrecht Löcher in den Bauch.
Zum Hintergrund: Das Radiostudio „radioKuFa“ (Radio für Kultur und Sport am Niederrhein) bietet Schulprojekte an, begleitet Schüler in Arbeitsgemeinschaften in Zusammenarbeit mit den zuständigen Pädagogen. Ziel ist die Verbesserung der Medienkompetenz der Kinder.
Möglich wird das Ganze dadurch, dass der jeweilige Lokalsender (Welle Niederrhein), ein Radio-Studio (radioKuFa) und die Schulen mitziehen. Die Landesanstalt für Medien koordiniert und begleitet die Radio-AGs, Kosten entstehen den Schulträgern nicht.
Ziel ist also die Verbesserung der Medienkompetenz der Kinder. Konkret: Wie nutzt man die Angebote von Radio, Zeitungen, Fernsehen und Internet richtig? Wie bekommt man die Informationen, die man benötigt?
Und welche Informationen sollte man kritisch hinterfragen? Medientrainer Rolf Frangen vom radioKuFa: „Um seinen individuellen Weg durch diesen Dschungel zu finden, ist Medienkompetenz gefragt — also die Fähigkeit, Medien und die Inhalte reflektiert zu nutzen.“
Die von der Landesanstalt für Medien anerkannten Radiowerkstätten stellen dabei das technische Know-How. Und das ganz praktisch: In drei Schritten (Vorbereitungsphase in der Schule, Themenfindung, Produktion im Studio) entsteht eine komplette Sendung, die dann später (im Fall Kolpingschule wohl im September) via Welle Niederrhein ausgestrahlt wird. Zusätzlich gibt’s ein Podcast: Im Internet sind alte und aktuelle Produktionen aus dem Studio nachzuhören.
Die Kinder legen vorab selbst fest, welche Einrichtungen (Bauernhof, Zoo, Supermarkt, Polizei — oder eben Schwimmbad) sie besuchen wollen, überlegen Fragen und führen dann die Interviews.
An Fragen mangelte es den Nachwuchsreportern nicht. Von „Warum können wir nicht über das Wasser laufen?“ bis zu „Wie kommen eigentlich die Luftblasen in den Whirlpool?“ — Nadine Hanenberg und Benedikt Schloßmacher blieben keine Antwort schuldig.
Die Zweitklässler der Kolpingschule jedenfalls zogen schlauer ab — in Sachen Medienkompetenz sowieso. Und sie wissen jetzt auch, wie die Luftblasen in den Whirlpool kommen . . .