Energiewende in Willich Wasserwerk hat eine brandneue große Photovoltaik-Anlage

Willich · Mit einer großen Anlage, bestehend aus 243 Photovoltaik-Modulen auf 475 Quadratmetern Fläche, gehen die Stadtwerke Willich bei regenerativen Energien weiter voran. Die Anlage ist nur aus der Luft richtig zu sehen.

Die Dachflächen des Wasserwerks erstrahlen in neuem Glanz. Mit der 100-kWp-PV-Anage wurden auch die Dachkonstruktionen komplett erneuert.

Foto: Norbert Prümen

(svs) Die Stadtwerke Willich wollen in der Energiewende ein Vorbild sein. Immer wieder betonen die Verantwortlichen, hier aktiv sein zu wollen, und mit Projekten wie Mieterstrom und verschiedenen anderen Aktivitäten liefern sie auch durchaus Taten. Die nächste Meldung in dieser Richtung kommt nun vom Wasserwerk Fellerhöfe. Auf den fünf Gebäuden der Anlage ging kürzlich eine große Photovoltaikanlage (PV) in Betrieb.

Die ersten Stunden absolvierte die 99,63-kWp-Anlage allerdings in den vergangenen Wochen, so war angesichts der Witterung und kurzer Tage der Ertrag noch gering. 243 Solarmodule sollen aufs Jahr gesehen aber rund ein Zehntel des Stroms, den das Wasserwerk benötigt, produzieren.

„Wir sind derzeit dabei, alle eigenen Immobilien so umzurüsten, dass sie Strom umweltbewusst herstellen“, sagt Tafil Pufja, Geschäftsführer der Stadtwerke Willich. Dazu hat das Energieunternehmen sich auch im Rahmen der bundesweiten Stadtwerke Initiative Klimaschutz verpflichtet: Zukünftig, so das erklärte Ziel, will es den eigenen Bedarf ausschließlich aus Ökostrom decken.

Rund 475 Quadratmeter sind die fünf Dachflächen des Wasserwerks groß, auf allen wurden Solarpanele angebracht. „Sie erzeugen jährlich rund 90 Megawattstunden Strom. Wir sparen mit dieser PV-Anlage etwa 41 Tonnen an Kohlendioxid im Jahr ein – und Energiekosten im fünfstelligen Bereich“, betont Pufja. Um in naher Zukunft den kompletten Strombedarf des Wasserwerks über Photovoltaik zu decken, prüfen die Stadtwerke derzeit die Möglichkeit, auch auf den umliegenden Freiflächen Solarpanele zu installieren.

Bevor Fachleute die Module auf den Dächern der Fellerhöfe installieren konnten, galt es, die gesamte Dach- und Fassadenfläche des Wasserwerks zu erneuern. Alte Wellplatten enthielten noch Asbest, Teile der Unterkonstruktionen hätten die PV-Anlage nicht tragen können. Christoph Lankes aus dem Team Kundenlösungen für Geschäftskunden hat die Baumaßnahme von Beginn an begleitet: „Das Dach bekam neue Stahltrapezprofile und einen Rundumlaufschutz, damit wir spätere Wartungs- und Reparaturarbeiten sicher durchführen können. Außerdem haben wir ein neues Blitzschutzkonzept entwickelt und umgesetzt“, erläutert er. Auch in den Gebäuden waren viele Arbeiten wie Verkabelungen und Einbau der Wechselrichter notwendig. Sie wurden von Drittfirmen absolviert. Mit der PV-Anlage sei nicht nur die Versorgungssicherheit optimiert worden, auch sei die Wasserproduktion für Spitzenzeiten jetzt noch besser gewappnet. Notstromaggregate für Stromausfälle seien überdies vorhanden, erklärt das Unternehmen.

Von der Planung des Projektes bis zur Inbetriebnahme seien rund anderthalb Jahre vergangen. „Leider sind wir von den allgegenwärtigen Lieferproblemen bei PV-Komponenten nicht verschont geblieben“, sagt Lankes. Diese Engpässe bereiten dem Mitarbeiter der Stadtwerke generell Sorgen: „Viele Bürgerinnen und Bürger möchten gerne auf Solarstrom umstellen. Aber die Hersteller kommen mit der Produktion einfach nicht nach.“

Die Stadtwerke empfehlen ihren Kundinnen und Kunden dennoch, den Umstieg auf Solarstrom nicht auf die lange Bank zu schieben. „PV-Anlagen auf Haus- und Gewerbedächern sind ein extrem wichtiger Beitrag zur Energiewende auf lokaler Ebene“, sagt Geschäftsführer Pufja. „Wir realisieren mit unserem Energiedach-Angebot schon seit Jahren Solaranlagen für Kunden.“

(svs)