Spende in Willich 70 neue Gießkannen auf den Friedhöfen in Anrath und Neersen verteilt

Anrath · Häufig kommen auf den Friedhöfen in Anrath und Neersen die Gießkannen abhanden. Ein Detail soll dafür sorgen, dass sie auf den Friedhöfen bleiben.

Sabine Höfer und Philipp Grotenburg verteilen neue Gießkannen.

Foto: Norbert Prümen

Seit mehr als 20 Jahren gehören neben den Wasserbecken auf dem Anrather Friedhof Halterungen für Gießkannen mit zum Bild der Ruhestätten der Verstorbenen. Der Bürgerverein Anrath war es seinerzeit, der die Halterungen sponserte und auch für die ersten Gießkannen sorgte. Im Laufe der Jahre gingen die Kannen nicht nur kaputt, sondern sie waren auch ein begehrtes Mitbringsel vom Friedhof. Statt der Allgemeinheit zu dienen, wanderten sie in Privatgärten ab. Die Blumenhäuser Grütters, Ricken und Poscher sorgten für Nachschub bei den Kannen. Nun hat sich das ortsansässige Bestattungsunternehmen Grotenburg eingebracht und 70 neue Gießkannen von jeweils zehn Liter Fassungsvermögen gesponsert. Die sind nämlich wieder einmal Mangelware geworden.

„Ich bin bei einer Beisetzung auf dem Anrather Friedhof von einer älteren Dame angesprochen worden. Sie erzählte mir, dass sie kürzlich über den Anrather Friedhof mit dem Rad gefahren sei und keine einzige Gießkanne gefunden habe“, berichtet Philipp Grotenburg, der das Familienunternehmen in der vierten Generation führt. Für ihn war sofort klar, dass man Abhilfe schaffe wollte. Vor dem Hintergrund, dass auf dem Neersener Friedhof das gleiche Problem bestand, beschloss er, diesen gleich mitzuversorgen. „Es sind die beiden Friedhöfe, auf denen wir hauptsächlich bestatten. Da fühlt man sich irgendwie verpflichtet, auch etwas dafür zu tun, dass diese grünen Oasen auch so bleiben“, sagt Grotenburg und ergänzt: „Ein jeder kann dazu beitragen. Wir als Bestatterhaus wollen einen Beitrag leisten. Hier kommen Menschen mit Emotionen hin. Sie sollen einen gepflegten Ort erleben und eine Wasserversorgung gehört dazu.“

Vor dem Hintergrund, dass auf dem Anrather Friedhof 16 und auf dem Neersener 18 Wasserstellen vorliegen, orderte er 70 Gießkannen. So kann jede Wasserstellen mit zwei Kannen versorgt werden und es gibt je Friedhof noch eine zusätzliche Kanne. Der Kostenpunkt der gesamten Anschaffung liegt bei 525 Euro. Jede Kanne schlägt mit vier Euro zu Buche. Dazu kam die jeweilige Beschriftung in Form eines Aufkleberbandes in Höhe von je 3,50 Euro. „Im Garten der Zeit wächst die Blume des Trostes“ ist so auf der einen Seite der grünen Kannen zu lesen, während auf der anderen Seite steht: „Diese Gießkanne wurde freundlich zur Verfügung gestellt von Grotenburg Bestattungen“.

Das Team des Bestattungshauses beklebte die Kannen in Eigenregie. Mit Beschriftung und Logo des Bestattungshauses hofft Grotenburg, dass die Kannen bleiben, wo sie hingehören, nämlich auf dem Friedhof. Mit seiner Mitarbeiterin Sabine Höfer verteilte Grotenburg die Kannen, die er per Leichenwagen zu den Friedhöfen gefahren hatte, nun mit dem von der Gärtnerei Grütters geliehenen Friedhofsfahrzeug.