Handwerk in Willich 50 Jahre Begeisterung für den Beruf

Willich · Dietmar Seefeldt ist mit dem Goldenen Meisterbrief der Maler- und Lackierermeister ausgezeichnet worden. Überreicht wurde die Auszeichnung in der ÜBL.

Manfred Steinritz, Thomas Gütgens, Josef Heyes, Roswitha Seefeldt (v.l.) und Familie sowie Josef Martens (r.) freuten sich zusammen mit Dietmar Seefeldt (M.) über seinen goldenen Meisterbrief.

Foto: Bianca Treffer

(tre) Lob von allen Seiten bekam Dietmar Seefeldt anlässlich der Überreichung des Goldenen Meisterbriefes zu hören. Der ehemalige Obermeister Josef Mertens beschrieb ihn als Meister seines Faches. Manfred Steinritz, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, sprach von einem verdienten Medaillenträger, der bereits die bronzene und silberne Medaille der Handwerkskammer sein Eigen nennt. Thomas Gütgens, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein Krefeld/Viersen/Neuss, hob ihn als Motivator für die Weiterbildung hervor. Willichs ehemaliger Bürgermeister Josef Heyes lobte sein generelles Engagement für den Beruf.

„Für mich war es mein Traumberuf, schon zur Schulzeit. Mein Onkel war ebenfalls Maler und Lackierer und ich fasziniert vom Beruf“, erinnert sich Seefeldt. Daher stand es für ihn außer Frage, welche Lehre es nach der Volksschule werden sollte. Am 2. April 1962 begann er die Ausbildung zum Maler und Lackierer bei der Firma Willi Herzog in Krefeld. Drei Jahre später hielt er den Gesellenbrief in den Händen. Das nächste Ziel hatte er schon fest vor Augen. Der Willicher wollte Meister werden. „Damals musste man mindestens fünf Jahre Berufserfahrung nachweisen, bevor man die Meisterschule besuchen durfte“, erzählt der 75-Jährige.

1972, mit sieben Jahren Erfahrung, meldete er sich an der Meisterschule in Düsseldorf an, die er ein Jahr später mit Erfolg abschloss. Es gab ein kurzes Intermezzo als angestellter Meister, dann aber setzte er den nächsten Traum um und wurde selbstständig. Mit einem Gesellen ging es los. Im zweiten Jahr der Selbstständigkeit kam ein Auszubildender dazu. Die Zahl der Mitarbeiter kletterte in Hochzeiten auf acht. Der Willicher war aber nicht nur in seinem Beruf aktiv. 1993 wurde er in den Vorstand der Innung gewählt, wo er unter anderem 20 Jahre als Lehrlingswart agierte. Der Nachwuchs und dessen Ausbildung lag ihm immer am Herzen. Er war es auch, der den Stein ins Rollen brachte die Überbetriebliche Lehrwerkstatt (ÜBL) nach Willich zu holen, wo sie heute noch zu finden ist.

Seefeldt war auch im Bildungsausschuss des Landesverbandes Nordrhein anzutreffen. Sich ehrenamtlich einzubringen war ihm wichtig. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die mitgeholfen haben, diesen nicht immer leichten Weg zu beschreiten. Nicht zuletzt hat mir meine Frau Roswitha immer den Rücken gestärkt, mich unterstützt und mir Mut gemacht, wenn es auch einmal nicht so lief“, sagte der Jubilar, der sich vor zwei Jahren von seiner Selbstständigkeit verabschiedete und das Gewerbe abmeldete, da die Kinder es nicht übernahmen.