"Wir gehen als schwarze Fliegen", erzählt Tobias Brüggen, der erstmals bei den Karnevalisten mitzieht. Die Kostüme sollen auf den Schlagerhit "Das rote Pferd" anspielen, in dem eine sehr lästige Fliege um ein Pferd kreist und sich partout nicht abschütteln lässt. Dementsprechend soll ein überdimensional großes rotes Pferd den Wagen zieren.

In der Scheune des Hofes der Familie Draak wird der letzte Feinschliff vollzogen. Der Wagen selbst ist fertig. Jetzt fehlt nur noch der Anstrich, damit am Sonntag alles perfekt ist. Mit einem Beamer werden verschiedene Motive auf die Seiten des Wagens projiziert. Die Entscheidung fällt schwer: Welche Kaktee soll neben das Pferd gemalt werden?

Schließlich sucht Simone Erkes das Bild aus, das auf die Wand gepinselt werden soll. "Der neue Wagen, den wir dieses Jahr haben, verfügt über eine breite Treppe. Das ist eine echte Verbesserung gegenüber dem Alten, bei dem wir an einer Leiter hochklettern mussten", erklärt sie. Am Bau des Gefährts war zwar nicht die gesamte Landjugend beteiligt, aber zirka 15 Jugendliche haben hier viel Zeit und Arbeit investiert.

"Wir haben in unserem Team Schreiner, Schlosser, Fahrzeugbauer und sogar einen DJ, der beim Zug für die Musik sorgen wird", berichtet Georg Draak. Das Resultat ist beeindruckend: 3,96 Meter groß und 2,86 Meter breit ist der Wagen. Ob er problemlos durch die schmale Anrather Fußgängerzone passt, ist noch unklar.

Morgen geht es dann für die etwa 40 Karnevalisten, die mitziehen, schon ganz früh los. Man trifft sich um 9 Uhr am Hof und wenn die Kamellen auf den Wagen geladen sind, machen sich die Jecken auf zum Sammelpunkt an der Anrather Feuerwehr. Um 13.11 Uhr ist es dann endlich soweit: Dann heißt es für schwarze Fliegen, rote Pferde und alle anderen Jecken wieder "Anrath, Helau!".