Mobilitätswende in Willich In Willich sollen zwei mobile „Fietsvlonders“ aufgestellt werden
Willich · Sogenannte mobile Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, auf niederländisch „ Fietsvlonders“, sollen nun auch auf Willicher Stadtgebiet aufgestellt werden. Dem Planungsausschuss votierte für den Antrag von „FürWillich“.
(djm) Die Niederländer nennen sie „Fietsvlonders“, im Verwaltungsdeutsch heißen sie „mobile Fahrrad-Abstellmöglichkeiten“ – und die Stadt Willich soll zwei davon anschaffen. Das hat der Planungsausschuss einstimmig entschieden – auf Antrag der Fraktion „Für Willich“.
Der Hintergrund: Um die Mobilitätswende bewältigen und den Radverkehr fördern zu können, muss es auch sichere Parkmöglichkeiten für Fahrräder geben. Die mobilen „Fietsvlonders“ können im ersten Schritt immer wieder versetzt werden, um den Bedarf an verschiedenen Standorten zu testen. Wird die Abstellmöglichkeit von den Bürgern angenommen, können sie durch fest installierte Anlagen ersetzt werden.
Anbieter der mobilen Anlagen ist das niederländische Unternehmen Fietsvlonders. Es bietet zwei Designs der Plattformen an – eine „Standard-Variante“ und eine „E-Deck-Plattform“ mit Lademöglichkeiten für E-Bikes oder E-Lastenräder. Letztere wiederum gibt es kabelgebunden, teilautonom (Sonnenkollektoren mit Stromanschluss) oder völlig autonom (Sonnenkollektoren & Batterie). Eine „Vlonder“ hat üblicherweise den Platzbedarf eines Pkw-Stellplatzes, so die Verwaltung.
Der Ausschuss folgte dem Verwaltungsvorschlag, erst einmal zwei Standard-Plattformen anzuschaffen. Sie kosten um die 5000 Euro pro Stück, so der Technische Beigeordnete Gregor Nachtwey. Zur Versetzung der Anlagen brauche man einen Lkw mit Kran. Es müsse noch geprüft werden, ob der Bauhof das leisten könne, eine Nachbargemeinde beauftrage ein Unternehmen, mit jeweils Kosten von 250 Euro.
In Kempen wurde die erste Fietsvlonder an der Peterstraße bereits im Januar installiert. Auf der mobilen Plattform können an fünf Bügeln zehn Fahrräder sicher abgestellt werden. Für die Dauer von zwei bis drei Monaten steht die Plattform nun dort, dann wird sie versetzt. Für die Auswahl der nächsten Standorte habe die Verwaltung auch über eine Bürgerbeteiligung nachgedacht. Eine Förderung der Anschaffungskosten war in Kempen nicht vorgesehen.