Willich: Spaß an kleinen Treckern

Sammlerbörse: Fast 2000 Besucher schauten sich im Stahlwerk kleine und große Schlepper an.

Willich. Fragt man den kleinen Niclas nach seinem Alter, braucht er ein wenig Zeit um zu antworten. Kein Wunder, er ist schließlich erst drei Jahre alt. Fragt man ihn aber nach seinem Lieblingstrecker, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: "Der grüne John Deere da vorne", sagt er aufgeregt.

Voller Begeisterung sitzt der Kleine auf den Schultern seines Opas. Zusammen mit der ganzen Familie, samt Eltern und Großeltern, besucht der Kleine die 3. Trecker-Modell- und Literaturbörse im Stahlwerk Becker. Dort verkaufen über 30 Händler und private Verkäufer alles rund um den Schlepper. Vom Kinderschmöker über diverse Handbücher bis hin zur Zylinderkopfdichtung "Hamong ST20" gibt es alles, was das Sammlerherz begehrt.

Nebenan, in der "Halle 31" gibt es einige große Traktoren zu bewundern. Organisiert hat das Ganze Klaus Rabe, Chefredakteur der Zeitschrift "Schlepper Post" und leidenschaftlicher Treckersammler. Seit dem Jahr 2000 stehen seine 30Sammlerstücke im Stahlwerk. Fan ist er aber schon sehr viel länger. "Mein Lieblingsstück ist der Hanomag SR 45 dort drüben", sagt er und zeigt auf einen kleinen blauen Traktor. "Damit ist früher immer der Kirmesmann zu uns ins Dorf gekommen. Ist doch klar, dass ich den mag. Also habe ich mir vor ein paar Jahren selbst so einen besorgt."

Drei- bis viermal im Jahr veranstaltet er etwas für die Trecker- und Lkw-Szene. Dieses Jahr hat er vor seiner Halle ein großes Schützenzelt aufstellen lassen, der Platz hätte sonst nicht für alle Besucher gereicht: 1500 bis 2000 sind gekommen. Genau kann Rabe das nicht sagen, "aber ich kann hinterher gucken, wie viel Erbsensuppe gegessen wurde". Den Erfolg erklärt er sich so: "Im Februar sind alle wieder ganz heiß aufs Treckerfahren. Jetzt werden die Maschinen auf Vordermann gebracht, damit sie bald einsatzbereit sind."

Ein Trecker, der schon fahren kann, steht vor der Halle: Dietmar Berndt zeigt den Besuchern seinen Dampftraktor "Foster" im Maßstab 1:3. Dieser Vorgänger der heutigen Dieseltraktoren läuft noch mit Kohle und Wasser. Dass sich etwas bewegt, sieht man deutlich: Kolben arbeiten, Zahnräder greifen ineinander und Rauch steigt aus dem Schornstein. Doch der Mini-Trecker dient nicht nur Demonstrationszwecken, er kann er auch fahren: "Sobald sich ein paar Leute gefunden haben, fahre ich mal die Straße rauf und runter." Immerhin schafft der kleine Trecker 6 km/h.

Treckerbörse: Veranstalter Klaus Rabe zeigte bei der Treckerbörse seine eigene Sammlung und zahlreiche Händler verkauften ihre Sammlerstücke.

Museum: Klaus Rabe hat die unter Denkmalschutz stehende Halle 31 zu einem kleinen Nutzfahrzeug-Museum gemacht. Seit über 20 Jahren sammelt er Traktoren und Lkw.

Oldtimer: Drei- bis viermal im Jahr veranstaltet Rabe Lkw- oder Traktor-Events, bei denen sich zahlreiche Oldtimer-Fans treffen.

Leidenschaft: Die meisten Treckerfreunde sind schon seit vielen Jahren dabei. Nicht nur aus der Region, auch aus Bayern oder Norddeutschland fanden sich viele Fans ein. Und für Nachwuchs scheint gesorgt, überall sah man leuchtende Kinderaugen vor den Treckern.