Willich: Spitzennoten für die „Bütt“

WZ-Mitarbeiterin Heike Ahlen hat mit ihren Kindern Erik (11), Zoe (6) und Jan-Fiete (4) das neue Freibad unter die Lupe genommen.

Willich. Das Wetter ist spitzenmäßig. Was liegt da näher, als einen Nachmittag im Freibad zu verbringen? Logisch, dass wir nicht die Einzigen sind, die auf diese Idee kommen. Also gestaltet sich die Parkplatzsuche schwierig (siehe unten). Schließlich haben wir Glück, und es fährt jemand auf der kleinen Wiese am Sportzentrum raus. Wir schnappen unsere Sachen und marschieren los. An der Kasse hat sich eine Schlange gebildet, aber es geht zügig voran.

Und dann sind wir drin. Schuhe aus, durch die erste Fußwanne - wir wollen den optimalen Lagerplatz finden. Erik schielt begehrlich in Richtung der großen Rutsche. Ich möchte aber lieber irgendwo liegen, wo ich die beiden Kleineren im Auge habe. Jan-Fiete hüpft ganz aufgeregt - er hat die gelb leuchtende Rutsche im Kinderbereich entdeckt.

Der Boden unter den Füßen ist angenehm. Tartan-Belag zieht sich um die gesamte Beckenanlage herum, in den Spielbereichen schön weich ausgebildet, um einen eventuellen Sturz aufzufangen. Es geht vorbei an schmeichelnden Liegesteinen. Die sehen einladend aus - sind aber alle besetzt.

"Cool, eine flotte Luzie ist auch da", entfährt es Erik. Er deutet auf den Strömungskanal. "Oh ja, drauf auf die flotte Luzie", sagt Zoe. Wir finden unseren Platz am "Schiffchenkanal", der ins Babybecken mündet. In Nullkommanix sind die Kinder in den Badesachen und drin im Kanal. "Ich will aber jetzt rutschen", quengelt Zoe, bevor ich selbst auch nur mit dem Fuß das Wasser im Babybecken testen kann. "Erst Duschen", kommandiere ich. Wohl ahnend, dass ich alte Frostbeule sonst nur zitternd ins Becken kommen würde.

Die Kinder schütteln sich kurz unter der kalten Dusche und sausen zur Rutsche. "Aber du fängst mich unten auf", bittet Jan-Fiete. Also muss es nun zügig gehen. Überraschung für Frau Frostbeule: Das Wasser ist warm, ich kann einfach hinein gehen. Und die Edelstahlbecken sind um ein Vielfaches angenehmer unter den Füßen als ein Fliesenboden.

Erik muss nicht aufgefangen werden, er stößt sich die Füße in dem nur gut 60 Zentimeter tiefen Becken an, verschwindet lieber in Richtung Groß-Rutsche. Einmal geht es vorher noch durch die "Flotte Luzie" - Erik schwört, das sei der korrekte Fachbegriff für den Strömungskanal. Sein Urteil: "Nicht ganz so flott wie die drinnen, bringt aber massig Spaß." Dann ist er für den Rest des Nachmittags verschwunden. "Bin ungefähr tausend Mal gerutscht", schätzt er abends grinsend.

Zoe und Jan-Fiete wollen jetzt auch "geströmt werden". Und noch mal, und noch mal, und noch mal. Ich brauche dringend eine Pause auf den Sprudelliegen. So lange sie ausgeschaltet sind, können sich die Kinder nichts darunter vorstellen - aber dann sind sie nicht mehr wegzubekommen. Jan-Fiete stellt Experimente an, lässt sich etwa die Badeshorts mit den Luftblasen aufpumpen.

Dann zieht es auch Zoe und mich auf die große Rutsche. Ab sechs Jahren ist sie freigegeben, nach oben gibt es keine Beschränkung, wenngleich mein Alter in der Minderheit ist. Und, ja: Ich finde es granatenstark.

Zum Ausprobieren der Spielgeräte und der Bobby-Car-Bahn kommen wir nicht - das Wasser ruft. Im Gesamturteil sind wir uns einig: Spitze. Erik hätte nur gerne ein Sprungbrett: "Wenigstens einen Dreier." Sonst ist alles top in "De Bütt".