Nach der IHK-Standortanalyse Willicher FDP fordert bessere Infrastruktur
Willich · Die Liberalen sehen sich durch die IHK-Studie bestätigt und wollen Konsequenzen.
. Die Willicher FDP sieht sich durch die kürzlich vorgestellte IHK-Standortanalyse bestätigt. Obwohl die Stadt Willich noch gute wirtschaftliche Daten ausweist, fiel die Analyse im Vergleich zum Jahr 2013 deutlich schlechter aus.
FDP-Fraktionschef Hans-Joachim Donath kritisiert: „Wenn wir in Willich nicht bald handeln, laufen wir Gefahr, den Standortvorteil zu verspielen.“ Es reiche nicht aus, lediglich neue Gewerbeflächen auszuweisen, findet Donath. So wurde kürzlich beschlossen, die Gewerbegebiete Münchheide jenseits der Autobahn zu erweitern.
„Wir haben schon immer gefordert, dass vor allem die Infrastruktur stimmen muss“, sagt Donath. Als mangelhaft würden in der IHK-Studie vor allem die Informations- und Kommunikationsinfrastruktur, die Verkehrsanbindung an den ÖPNV und die Schienenwege bewertet. „Auch die unzureichende Ausstattung mit Glasfaser und Mobilfunk gerät immer mehr in den Fokus.“
Die Liberalen bemängeln vor allem das große Leistungsdefizit der aus ihrer Sicht veralteten VDSL-Technik. Donath: „Wenn unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben wollen, benötigen sie überall in der Stadt Glasfaseranschlüsse mit hohen Upload-Geschwindigkeiten. Hier sind wir von einem flächendeckenden Ausbau weit entfernt. Wir dürfen die Aufgabe dieser Daseinsvorsorge nicht dem alleinigen, tollen Engagement einer Bürgerinitiative überlassen. Dazu ist das Ganze zu wichtig.“
So hatte unlängst unter anderem die Bürgerinitiative „Pro Glasfaser Willich“ mit Erfolg dafür gekämpft, dass Willichs kleinster Stadtteil Neersen mit der Glasfasertechnik ausgestattet wird, und mit dafür geworben, dass genügend Haushalte einen Vertrag beim Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ unterzeichnen, damit dieses in die Infrastruktur investiert.
Ein weiteres Problem sieht der Fraktionschef in der fehlenden Ansiedlung von jungen Unternehmen: „Mit dem Gründerzentrum haben wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die Nähe zur Hochschule Niederrhein eröffnet allerdings noch viel mehr Möglichkeiten, Hochschulabsolventen eine Chance zu geben.“ So wird laut der IHK seitens der Wirtschaft bemängelt, dass die Gründer- und Start-up-Szene völlig vernachlässigt werde. Die Willicher FDP Ratsfraktion hat für den Haushalt 2020 einen Antrag gestellt, dass sich die Wirtschaftsförderung verstärkt um die Ansiedlung von jungen Unternehmen kümmert. msc