Willicher Prinzengarde: Neun Stunden närrische Visite

Viele Garden, Gesellschaften und Prinzenpaare aus der Umgebung sind der Einladung der Willicher Prinzengarde gefolgt.

Neersen. Es knubbelte sich gewaltig im Neersener Wahlefeldsaal. Den besten Platz, in einer kleinen Loge, hatte Willichs Stadtprinzessin Andrea, genannt „Hasi“ I., die mit ihren Begleitern Dietmar Klang und Stefanie Vincenz eine erstaunliche Fitness zeigte: Die Visite der 25 Garden und Prinzenpaare dauerte beim 34. Prinzenbiwak der Willicher Prinzengarde schließlich neun Stunden.

„Jetzt sind wir aber dran“, sagten kurz vor ihrer Premiere die fünfjährigen Joy und Jannik von der Stahldorfer Kindergarde. Sie mussten warten, bis die Boisheimer Formation KiKaKaia ihre Gardetänze beendet hatte.

Eine Stunde später staute es sich richtig, als die 80-köpfige Delegation Oecher Storm aus Aachen ihren Einzug hielt. Mit zwei Bussen waren sie gekommen. „Am Karnevalssamstag fahren wir zum Gegenbesuch dahin“, sagte Prinzengarde-Kommandeur Herbert Hoedemakers, der mit seinen Tanzformationen und dem Organisationsstab ein exzellenter Gastgeber war.

Die Willicher Prinzengarde eröffnete mit ihrer Nachwuchsgarde und Großen Formation das Biwak. Unter den Applaudierenden waren auch Willichs Vize-Bürgermeister Dieter Lambertz und Guido Görtz.

Bei der ersten Zugabe der Willicher Garde tanzte auch Hoppeditz Nicole Jörgens mit. Sie wurde wenig später für ihre zweimal elfjährige aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet. Wie auch Tänzerin Jana Schreiber und Ehrenoffizier Bernd Schmitz, die seit elf Jahren dabei sind.

Der Vorsitzende der blau-weißen Gardeformation aus Willich, Frank Schreiber, moderierte die 34. Nonstopveranstaltung, bei der sich die Garden aus Tönisvorst, Mönchengladbach, Kaarst oder Erkelenz mit ihren Schlachtrufen gegenseitig zu übertrumpften versuchten. Neben dem üblichen Helau schallte das „Klappertüüt“, „Maak mött“ oder „Halt Pohl“ lange nach.

Einen Linienbus hatten die Dülkener mit ihren etwa 50 Personen gechartet. „Wir kommen gern hierhin“, sagte ein Tanzmajor des Vaterstädtischen Vereins. Und auch das Dülkener Prinzenpaar Achim I. und Claudia II. genoss den Auftritt. Unter anderem auf der Narrenbühne: die Tollitäten aus Brüggen, Gellep-Stratum und die „Poether Pothäepel“ aus Mönchengladbach-Venn.

Eine andere Gesellschaft aus Gladbach hatte sich den richtigen Namen für den Trubel zugelegt. „Alles onger eene hot“ hieß ihre Abordnung. Egal, ob die KG „Op de Höh“ oder die Braunschweiger Narrenzunft, sie alle wurden begeistert empfangen.

Auch am Rande des Geschehens sorgte die Willicher Prinzengarde für den reibungslosen Ablauf, bediente an der Cafeteria, gab Tombola-Lose aus. Frank Schreiber freute sich, dass am Biwak die amtierenden Königshäuser der Schiefbahner St. Sebastianus und Niederheider St. Johannes Bruderschaft teilnahmen. Die Schützen hatten sich mit dem Willicher Tambourcorps Germania verstärkt. Nach kurzer Nacht war die Prinzengarde am Sonntag wieder zu drei Auftritten in Kaarst, Hilden und St. Tönis unterwegs.