Willicher Turnverein übt fürs Sportabzeichen

Rund 60 Kinder und Jugendliche des Willicher Turnvereins haben Übungen für das Sportabzeichen absolviert.

Willich. „Lass dich nach vorne fallen, dann springst du einen Meter weiter“, gab Rebecca Zank an der Sprunggrube einen Tipp. Der siebenjährige Gustav machte das sehr ordentlich und sprang 2,20 Meter weit. Gustav war einer von 60 Kindern und Jugendlichen des Willicher Turnvereins (WTV), die im Willicher Freizeitzentrum die Übungen für die Sportabzeichen absolvierten. „Nur schade, dass die Kursleiterin von Gustav im Sommer aufhört“, sagte seine Mutter Ulrike. Aber Gustav trainiert in Schiefbahn auch noch Judo.

Natürlich feuerten die Eltern oder Großeltern ihre Schützlinge bei den Läufen, Sprüngen und Würfen kräftig an. Einige trauten sich noch nicht so recht, mussten von den Vätern zum Beispiel beim 50-Meter-Lauf an der Hand gehalten werden. Aber das störte keinen großen Geist.

Einige waren erst drei oder vier Jahre alt und freuten sich wie beim olympischen Gedanken, dabei zu sein. Der jüngste Teilnehmer war sogar erst zwei Jahre alt: Der kleine Emir brauchte beim Lauf noch die Unterstützung seiner Mutter, die ihn die letzten Meter ins Ziel trug.

„Hätte etwas mehr sein können, aber wir müssen dennoch bei den anderen vielen Angeboten heutzutage mit der Resonanz zufrieden sein“, sagte die Leiterin der WTV-Abteilung „Turnen und Breitensport“, Manuela Mittelham. Sie ist seit langem auch für diese Prüfungen federführend verantwortlich, hatte vor etwa acht Jahren den jahrelangen Organisator Martin Esch abgelöst.

Als Dritter kam der achtjährige Martin in seinem Borussia-Trikot ins Ziel. Martin war ein wenig enttäuscht, hatte aber sofort eine Erklärung: „Ich war platt und hätte eine bessere Zeit geschafft, wenn ich nicht heute morgen bereits bei der DLRG im Wasser gewesen wäre.“

Bis auf die elfjährigen Zwillinge Jan und Felicitas Bergmann, die schon seit einigen Jahren mitmachen, gehörten die jungen Teilnehmer ausschließlich dem WTV an, turnen unter anderem in den Mutter-und-Kind-Gruppen oder in anderen Breitensport-Abteilungen.

Schon flügge war der 15-jährige Benjamin Hänisch, der bereits achtmal das Abzeichen schaffte und gerade nahezu spielerisch die leichtathletischen Disziplinen erledigte, fast fünf Meter sprang, die 100 Meter in 13,3 Sekunden zurücklegte und den Schlagball 46 Meter weit warf. „Das habe ich früher nie geschafft, höchstens mal 22 Meter“, sagte Helferin und Mutter Sabine Hänisch. Immerhin legte sie gegenüber ihrem Mann und WTV-Vorsitzenden Matthias Hänisch, der ebenfalls half, vor. Sie schaffte bisher fünf Sportabzeichen, ihr Ehemann vier.

Die Kinder ließen sich bei den Wettkämpfen von nichts ablenken. Auch nicht von ihren Eltern, die für Schnappschüsse ihre Kameras gezückt hatten. Anna-Luise konzentrierte sich auf ihren Weitsprung. Die Vierjährige schaffte im zweiten Versuch 1,50 Meter. Ihr Vater Thomas Nebelung war zufrieden: „Weitsprung hat Anna-Luise nämlich noch nie gemacht.“ „Das war okay“ sagte auch Simon. Der 13-jährige D1-Fußballer von Bayer Uerdingen hatte gerade seinen 50-Meter-Lauf überlegen in 7,4 Sekunden gewonnen.