Ratssitzung verlegt Willich vermeldet schockierende Haushaltszahlen

Willich · Die Haushaltslage in Willich ist ein steter Quell politischer Diskussionen. Nun verlegt der Bürgermeister die März-Sitzung des Rates.

Willichs Kämmerer Raimund Berg meldet schechte Zahlen.

Foto: Sven Schalljo

(svs) Im Herbst schlug Willichs Kämmerer Raimund Berg Alarm. Eine massive Verschlechterung der Zahlen hatte eine Haushaltssperre nötig gemacht. Im Dezember hatte er gute Nachrichten und meldete, dass aufgrund eines Rekords in der Gewerbesteuer, der Sparanstrengung der Sperre und weiterer Einnahmen das Minus deutlich geringer ausfallen solle als befürchtet. Doch jetzt der erneute Schock: Die aktuellen Zahlen zeigen eine dramatische Verschlechterung der Haushaltslage für 2024.

In der Folge übernahm Bürgermeister Christian Pakusch (CDU), auch aufgrund krankheitsbedingter Abwesenheit Bergs, das Thema und ist spürbar schockiert. Aus dem ursprünglich avisierten Fehlbetrag von acht Millionen Euro für 2024 wurden nach der neuen Berechnung 16 Millionen. Diese Zahl hatte Berg bereits zuvor in einer ersten Zusammenstellung an die Politik geschickt. Die CDU hatte daraufhin eine weitere Verschiebung der Entscheidung im Rat angeregt, um Zeit zu haben, neue Sparpotenziale zu suchen. Die Grünen im Rat hatten in der Folge mit einer Veröffentlichung reagiert, dass sie dringend einen Beschluss in der März-Sitzung des Rates fordern, um Investitionen wie in Schulen in den Sommerferien nebst Ausschreibung zu ermöglichen.

Pakusch reagierte nun salomonisch, indem er die Ratssitzung im März vom 7. auf den 20. März verschob. „Wir sind Bürgermeister Christian Pakusch dankbar, dass er die Haushaltsberatungen federführend in die Hand genommen und die Ratssitzung zum Beschluss des Haushaltes 2024 verschoben hat,“ kommentiert CDU-Fraktionschef Paul Schrömbges die diesbezügliche Ankündigung des Bürgermeisters. „Die neue Zeitschiene haben wir in einer Ältestenratssitzung einvernehmlich abgestimmt.“ Intensive Beratungen seien in den kommenden Wochen wichtig, betont der erfahrene CDU-Politiker.

Die kommende Woche verspricht für die Verantwortlichen viel Arbeit. „Bürgermeister Pakusch hat zugesagt, den Fraktionen am 22. Februar ein Handlungskonzept im Rahmen den Vorgaben der Gemeindeordnung für den Haushaltsbeschluss vorzulegen“, sagt Schrömbges. Danach seien die Fraktionen am Zug: „Wir haben für die CDU-Fraktion die zusätzlichen Beratungstermine bereits festgelegt.“ Er selbst sei, so Schrömbges, optimistisch: „Jetzt sind viel Hirn und viel guter Willen gefragt.“

Die Zahlen sollen keinesfalls so bleiben. „Wir werden nicht in einem Jahr unsere Rücklagen aufbrauchen, um dann an der Schwelle der Haushaltssicherung zu stehen. Ich will Herr unserer eigenen Finanzen bleiben. Wir müssen alle Ausgaben auf den Prüfstand stellen“, betont Pakusch.

(svs)