„Wir wollen einen Neuanfang“
Antrag der Grünen auf Erhalt der Bäume wurde mehrheitlich abgelehnt.
Willich. Dem Vorsitzenden des Planungsausschusses, Christian Pakusch (CDU), fiel in der Sitzung eine Bemerkung seines langjährigen Vorgängers Jochen Kock (SPD) ein. Der hatte darauf aufmerksam gemacht, wie schwer es werden wird, am Marktplatz Veränderungen umzusetzen. In der Planungsausschuss-Sitzung kam nämlich Widerstand gegen die Fällung der Kugelahorn-Bäume auf. Offiziell hatten die Grünen einen entsprechenden Antrag gestellt, im Publikum waren aber etliche Bürgerinnen und Bürger, die den Antrag unterstützen.
Eigentlich hätte man ja annehmen können, dass die Ideenfindung nun wirklich demokratisch abgelaufen sei: Auch die Anwohner hatten immer wieder die Gelegenheit, ihre Vorstellungen einzubringen. Die Pläne jetzt zu torpedieren, stieß im Ausschuss auf wenig Sympathien.
„Unsere Fraktion hat eben anders entschieden als unsere Mitglieder in den Gremien der Entscheidungsfindung“, erklärte Roland Müller (Die Grünen). Jetzt möchte seine Fraktion mehrheitlich, dass die Bäume stehen bleiben. Bernhard Grotke (CDU) regte an, den Antrag abzulehnen und rechtzeitig den Förderantrag zu stellen. „Wir sollten den vorgegebenen Zeitrahmen einhalten“, verlangte auch Pakusch.
Die Technische Beigeordnete Martina Stall wies daraufhin, dass alle Beteiligte dem Konzept zugestimmt hätten. Ihr Credo: „Wir wollen einen kompletten Neuanfang praktizieren, der eine offene Platzgestaltung beinhaltet.“ Und sie gab zu verstehen, dass sie ein Gespräch mit Bernt Lücke, dem Eigentümer des Hinzen-Hauses, geführt habe: „Er hat Interesse daran, an den ,abgehackten Teil’ des Hauses anzubauen, um so die Gastronomie zu vergrößern.“ Eine Umpflanzung der bestehenden Bäume lehnte Stall ab: „Das würde Kosten in Höhe von rund 5000 Euro je Baum erfordern. Und niemand könnte garantieren, dass die Bäume am neuen Standort tatsächlich anwachsen.“
Cornelia Wingerath (SPD) erinnerte daran, dass die Planungsteams alle Anregungen von Bürgern und Politikern nach Möglichkeiten berücksichtigt hätten. Stall sagte zu, dass schon recht stattliche Bäume neu angepflanzt werden — „keine Minibäume“.
Karl-Heinz Koch (FDP) sagte: „Der Erhalt der bestehenden Bäume würde das gesamte Konzept über den Haufen werfen. Ein Umpflanzen ist nicht zu vertreten.“
Der Antrag der Grünen wurde abgelehnt.