Schiefbahn Wo sich die Eltern als Wasserträger betätigten mussten
Rund 120 Schüler waren beim OGS-Fußballturnier auf dem Jahnplatz
Schiefbahn. Einige Väter oder Großväter hatten gestern auf dem Schiefbahner Sportplatz etwas anderes zu tun, als ständig ihren Kindern oder Enkeln beim Fußballspielen zuzuschauen. Sie schleppten jede Menge Wassereimer an die Spielfelder. Es war schwül und etwa 29 Grad heiß. Die Offene Grundschule (OGS) der Wekelner Grundschule veranstaltete ein Fußballturnier.
„Klar möchte ich jetzt lieber im Pool liegen, aber Fußball spiele ich auch gerne“, sagte der neunjährige Jan von der OGS Willicher Heide. Für ihn war gerade Pause. „Wir hatten bis zum Mittag überlegt, ob wir das Turnier durchziehen, haben uns dann dafür entschieden, da es nicht so drückend heiß wie am Vortag war“, sagte Claudia Niethen.
Ihre Kollegin Natalie Schmitt, ebenfalls eine Erzieherin von der OGS Wekeln, hatte bereits im Vorjahr, als dieser Wettbewerb zum ersten Mal stattfand, die Idee zu solch einem regelmäßigen Turnier gehabt. Jetzt halfen ihr bei der Organisation neben Claudia Niethen: Petra Wienen-Berg und Julia Niethen.
So gingen, unterteilt in zwei Altersklassen (erste und zweite, dritte und vierte Schuljahre), insgesamt elf Mannschaften mit etwa 120 Jungen und Mädchen an den Start. Sie kamen von den Betreuungseinrichtungen an folgenden Schulen: Hubertus- und Astrid-Lindgren-Schule (beide Schiefbahn), Willicher Heide, Wekeln und der Anrather Gottfried-Kricker-Schule. Die Wekelner hatten beim jüngeren Jahrgang sogar zwei Teams gemeldet.
Viele Mädchen machten mit und trauten sich. Wie die siebenjährige Amelie. „Eigentlich finde ich Ribery als Stürmer besser, aber jetzt gleich gehe ich erst mal ins Tor „, sagte sie. Sie hatte sich das Bayern-Trikot mit der Nummer 7 (gehört zu Franck Ribery) übergezogen. Gerade spielten auf einem Kleinfeld die Gottfried- Kricker- gegen die Astrid-Lindgren-Schule. Die Anrather siegten mit 2:0. Eine Mutter am Stankett rief zwischendurch: „Elijah, beweg dich mal ein bisschen mehr.“ Elijah schaute kurz zu ihr hin, machte einen Gesichtsausdruck, als wollte er sagen: „Nicht mit mir, beweg du dich doch selbst.“
Viele Eltern halfen mit, gaben Kuchen oder Getränke aus oder hatten im Vorfeld kleinere Geldspenden dazu gegeben. Andere hatten sich zu kleinen Fanclubs zusammen getan, hielten Transparente oder wie Sonja Schmitz von der Willicher Heide kleine Schilder hoch. Einige junge Cheerleader gab es auch. So feuerten sieben Mädchen der „Hubi-Kickers“ (Hubertusschule), darunter Eva und Vivian, ihre Klassenkameraden mit orange-gelb-schwarzen Pompons an.
„Heute bin ich mal nicht Ronaldo, sondern Torwart, da brauche ich nicht so viel zu laufen“, sagte verschmitzt und verschwitzt der zehnjährige Dustin von der 4a der Wekelner Grundschule. Die Spieler aus Wekeln waren in ihren gelben T-Shirts gut zu erkennen. Sie hatten auf ihrem Trikot sogar einen Stern. Denn der junge Jahrgang der Wekelner hatte im vorigen Jahr das Turnier gewonnen, bei den Älteren siegte damals die OGS der Astrid-Lindgren-Schule.
Gefragt waren natürlich in den Spielpausen die schattigen Plätze unter einigen alten Bäumen zwischen dem Natur- und Kunstrasen an der Schiefbahner Siedlerallee. Zum Schluss dann die Siegerehrung. Es gab Pokale und Medaillen. Der Jubel war vor allem bei den beiden siegreichen Teams groß. Beim jüngeren Jahrgang gewann die OGS der Gottfried-Kricker-Schule vor Wekeln, beim älteren die OGS Wekeln vor der Gottfried-Kricker-Schule. Beim dritten Turnier 2017 sehen sich dann viele Kinder wieder.