Weihnachtsmarkt in Viersen-Süchteln Märchenhafter Einstieg in die Adventszeit

Viersen · Der Märchenweihnachtsmarkt in Süchteln kam bei den Besuchern bestens an. Bei strahlendem Winterwetter ließen sich die Gäste im märchenhaften Süchteln verzaubern.

Eine lange Schlange bildete sich beim Kinderschminken auf dem Lindenplatz in Süchteln.

Foto: Bianca Treffer

Märchen gehören seit einigen Jahren in Süchteln fest zur vorweihnachtlichen Zeit dazu. Die Märchenwoche, die in Süchteln bereits am 23. November startete, ist ein Klassiker, der die Besucher aus nah und fern anzieht. Der krönende Abschluss ist immer der Märchenweihnachtsmarkt. Hinter dem Event stehen das Citymanagement der Stadt Viersen und der Arbeitskreis Süchteln.

„Möchten Sie mal probieren? Die Frage von Klaus Simonsen von der Lebenshilfe Kreis Viersen löst ein zustimmendes Kopfnicken aus. Sekunden später ist ein bisschen Altbiersenf auf einen Cracker gestrichen, und Steffen Schmikowski probiert. „Köstlich!“, lautet sein Urteil über den aus geschroteten und aufgekochten Senfkörnern bestehenden Senf, der mit Altbier verfeinert wurde. Ein Glas wechselt den Besitzer. Cornelia Bieters hat sich indes in Schmuck verguckt, der ebenfalls am Stand angeboten wird. Dass die Anhänger und Armbänder aus Espresso-Kapseln hergestellt wurden, kann die junge Frau kaum nicht glauben. „Unsere Klienten haben upgecycelt“, sagt Regina Küppers von der Lebenshilfe und deutet auf die witzigen Magnete, die aus Kronkorken bestehen. Ein weiteres Upcycling-Produkt.

Aber nicht nur dort staunen die Besucher über die Kreativität. Im Süchtelner Weberhaus ist der karitative Weihnachtsbasar im Rahmen des Süchtelner Märchenweihnachtsmarktes anzutreffen. Die unterschiedlichsten Gruppierungen und Vereine präsentieren dort Handgemachtes. Bei den Notfellen Niederrhein sind die handgenähten Stoffschildkröten der Renner. „Die großen haben wir schon alle verkauft. Jetzt sind nur noch die kleinen Modelle da“, freut sich Birgit van Egmond, die die Stofftiere genäht hat, über die gute Nachfrage. Schneemänner in Form von drei weiß glasierten Pfeffernüssen und Hut aus Schokotaler und Dominostein vom Kindertraum, dicke Finca-Kerzen von der Franziskus-Schule oder witzige bunte, handgestrickte Mützen bei der Aktionsgemeinschaft Viersen-West-Afrika, die zu Gunsten der Projekte in Togo verkauft werden – überall gibt es viele nette Dinge. Das wissen die Besucher zu schätzen.

Sie wandern entlang der Stände und kaufen ein. „Es sind wunderschöne Sachen, und man tut gleichzeitig noch etwas Gutes“, bringt es Beate Kron auf den Punkt, die sich gerade bei den Notfellen Niederrhein eine mit Fett und Sonnenblumen gefüllte Tasse für die gefiederten Freunde im Garten gekauft hat.

In der Süchtelner Innenstadt selbst locken weitere Büdchen. Wer noch keinen Adventskranz oder -kalender hat, wird bei der Familie Hova fündig. Da gibt es die Burg aus Papier als Adventskalender zum Befüllen als auch handgearbeitete Sterne und ausgefallene Weihnachtskarten. „Das ist alles handgearbeitet. Meine Frau Claudia ist schon im Sommer bei 30 Grad mit der Herstellung beschäftigt“, erzählt Jürgen Hova lächelnd.

Vom Nachbarstand dröhnen Schläge herüber. Emil Hönig steht am Amboss und schmiedet einen Bilderrahmen, während das Feuer in der Esse lodert. Dem angehenden Kunstschmied kann bei der Arbeit zugesehen werden. Unter seinen Händen entstehen Kleiderhaken, kunstvoll geschmiedete Eisenteller und Flaschenöffner, die der junge Mann mit Schlagbuchstaben bearbeitet und auf diesem Weg mit Wunschnamen verziert.

Beim Kinderschminken hat sich eine lange Schlange gebildet, und der Pavillon, in dem die Stadt Viersen zu Bastelaktionen einlädt, ist gut gefüllt. Holzscheiben als Baumanhänger bemalen ist dabei der Favorit. Auf der Bühne lässt derweil Rapunzel ihr Haar herunter. Das Metropol-Theater lädt zu dem Märchenstück ein. Vor den kulinarischen Büdchen ist es voll. Ob die Feta-Tasche, die Original Thüringer Röstbratwurst, der Spießbraten oder süße Püfferkes – jeder isst nach seinem Geschmack. Immer wieder bleiben die Besucher vor den liebevoll arrangierten Märchenszenen stehen. Da sind der Wolf und drei kleinen Schweinchen im Tannenwald anzutreffen und der Sterntaler hält seine Schürze mitten im Wald auf, um die goldenen Taler aufzufangen. Ein Highlight ist das schiefe Hexenhaus mit seinem schwarzen Schornstein und dem grün-roten Dach samt Raben. So mancher junger Besucher macht einen Abstecher hinein.

Im Winterdorf der Süchtelner Landjugend knubbeln sich die Besucher. Das aus Holz selbst gebaute Schankhaus und die überdachten Stehtische locken. Feuersäulen sorgen für das passende Ambiente. „Kakao und weißer Glühwein sind am beliebtesten“, berichtet Michael Hermans, der Vorsitzende der Landjugend Süchteln. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, die wunderbar auf die Adventzeit einstimmt.