Kunst in Kamp-Lintfort Tönisberger Künstlerin zeigt ihre Werke in Kamp-Lintfort

Kempen/Kamp-Lintfort · Sabine Lucke-Kramer stellt in der Mediathek Bilder und Keramikarbeiten aus den letzten zehn Jahren ihrer künstlerischen Schaffenszeit aus. Die Arbeiten sind bis zum 7. Februar zu sehen. Wie die ehemalige Gesamtschullehrerin zur Kunst kam.

Sabine Lucke-Kramer war früher Lehrerin für Kunst, Deutsch und evangelische Religion.

Foto: Norbert Prümen

Der Januar 2025 in der Kamp-Lintforter Mediathek beginnt künstlerisch. In der ersten Ausstellung des Jahres zeigt dort Sabine Lucke-Kramer Bilder und Keramikarbeiten aus den letzten zehn Jahren ihrer künstlerischen Schaffenszeit. Die 62-jährige, in Kempen-Tönisberg beheimatete Künstlerin war bis zu ihrer Pensionierung Lehrerin für Kunst, Deutsch und evangelische Religion an einer Moerser Gesamtschule und hat darüber hinaus eine kunsttherapeutische Zusatzausbildung absolviert.

„Ich habe schon als Kind gerne gemalt“, berichtete sie am ersten Tag ihrer Ausstellung. So sei es naheliegend gewesen, dass sie ihre eigene Freude am kreativen Arbeiten später als Lehrerin an junge Leute habe weitergeben wollen. Dabei habe sie sich neben der Förderung von Kreativität aber auch immer für die therapeutischen Möglichkeiten der Kunst intereressiert, was sie dann mit ihrer Zusatzausbildung entsprechend vertieft habe.

„Meine Bilder entstehen immer spontan, einige davon ganz schnell, andere brauchen länger. Sie alle sind jedoch ein Ausdruck meiner jeweils augenblicklichen Befindlichkeit. Das sieht man dann an der Wahl der Farben. Die sind je nach meiner Stimmung entweder sehr intensiv oder zurückhaltend“, erklärte Sabine Lucke-Kramer ihre Arbeitsweise. „Daneben experimentiere ich aber auch gerne mit verschiedenen Stilen, Arbeisweisen und Materialen.“

So entstanden zum Beispiel einige ihrer Bilder mit Hilfe von Kaffeesatz, Pappmasché oder getrocknetem und pulverisiertem Gras. Für andere presste sie Klarsichtfolie auf die noch frische Farbe und übermalte die dabei gewonnenen Strukturen anschließend mit dem Pinsel. Manchmal lässt sie der nassen Farbe aber auch durch gezielte Bewegungen der Leinwand ihren Lauf, und erzielt damit ganz ungewöhnlich interessante Wirbel oder ruhige Verläufe, die an weite Landschaften oder pflanzliche Szenarien erinnern.

Bis auf drei recht kleine, schwarzweiße Personendarstellungen sind die 25 anderen in der Ausstellung gezeigten Bilder, wie Sabine Lucke-Kramer es selber nennt, „halbabstrakt“, farbenfroh und großformatig. Daneben zeigt sie in zwei Glasvitrinen eine kleine Auswahl von Keramikarbeiten, die sie in ihrer seit Kurzem in ihrem Haus in Tönisberg neu eingerichteten Werkstatt hergestellt hat.

Darunter ist neben schlichten Schalen und üppigen Blüten auch eine sehenswerte, reliefartige Darstellung eines Frauengesichtes zu sehen. „Ich bin noch dabei, mit dem neuen Material zu experimentieren und meine gestalterischen Möglichkeiten auszutesten“, erklärte sie. Aus einigen dieser Experimente entstanden anfangs eher zufällig kleine Ohranhänger, die in ihrem Bekanntenkreis inzwischen sehr gefragt sind und Sabine Lucke-Kramer dazu angeregt haben, in ihrer Keramik-Werkstatt demnächst eigene Schmuckgestaltungs-Kurse anzubieten. Im Vordergrund steht jedoch nach wie vor die Ausweitung ihrer kunsttherapeutischen Arbeit. „Gerne mit Jugendlichen“, sagt sie lächelnd. „Die Kinder fehlen mir.“ Und natürlich wird sie auch weiterhin selber künstlerisch tätig bleiben.

Regelmäßig finden in der Mediathek Ausstellungen von Hobbykünstlern, Fotogruppen und Vereinen statt. Es stehen vier große doppelseitige mobile Ausstellungswände, zwölf Bilderrahmen sowie verschiedene Stellmöglichkeiten an den Wänden zur Verfügung. Die Ausstellungen werden jeweils für die Dauer eines Monats vereinbart. Eine Gebühr wird nicht erhoben.

(lang aka )