Betreiber zieht Bilanz Winterwelt-Saison in Meerbusch beendet

Meerbusch · Petros Tsellas hat die Winterwelt erstmals allein betrieben und zieht eine erste Bilanz.

Petros Tsellas spült noch einmal den Platz, dann ist von der Winterwelt nichts mehr zu erahnen.

Foto: Anna Kirsten

Dass hier vor fünf Tagen noch Glühwein getrunken, Eisgelaufen oder Karussell gefahren wurde, lässt sich am Freitagvormittag nicht mehr erahnen. Die Winterwelt in Büderich ist nahezu abgebaut, nur noch letzte Absperrungen, Barken und ein Toilettenwagen sind auf dem vorderen Teil des Dr.-Franz-Schütz-Platz übrig geblieben. Und natürlich Petros Tsellas mit seinem Team. Der Organisator des Weihnachtsmarktes packt mit an, spült gerade den Platz mit einem großen Wasserschlauch ab und entfernt so letzte Überreste der vergangenen sechs Wochen.

Vom 15. November bis 29. Dezember war die Winterwelt in Büderich geöffnet. Neben dem gastronomischem Angebot – von Klassikern wie Bratwurst, Reibekuchen oder Grünkohl bis zu Neuheiten wie Hirschfilet-Burger oder Dubai-Crêpes – gab es wie in den Vorjahren etwa auch die Eisbahn und Programm. Tsellas ist zwar schon seit 14 Jahren bei der Winterwelt dabei und hat sie lange mit und für Klaus Unterwainig betrieben. Diese Saison war er allerdings zum ersten Mal der alleinige Betreiber. „Es hätte besser sein können, aber ich bin zufrieden“, sagt Tsellas über den Verlauf der Winterwelt 2024. Der Zuspruch und Umsatz sei wohl ähnlich dem der Vorjahre, bilanziert er vorläufig. Die genauen Zahlen bei Finanzen oder Besuchern werde er erst in den kommenden Wochen wissen.

Eine der Neuerungen der zurückliegenden Winterwelt wurde zu Beginn eher zum Problem: Das fehlende Dach über der Eisfläche, es war aus bautechnischen Gründen nicht von der Stadt genehmigt worden. In den vergangenen Jahren spannte es über dem Kunsteis und schützte die Besucher etwas vor der Witterung. Dass es ausgerechnet zu Beginn der Winterwelt regnerisch war, trübte auch die Stimmung bei den Veranstaltern. „Wenn es regnet oder warm ist, kommen die Leute nicht. Aber dann wurde das Wetter ja langsam besser“, erinnert sich Tsellas an den Beginn des Winterwelt.

Manche Besucher hätten das Dach vermisst und ihn darauf angesprochen, andere die Neuerungen gelobt, sagt Tsellas. Besonders gut angekommen sei das Rahmenprogramm: Das Kasperletheater und auch der Nikolausbesuch hätten zahlreiche Besucher gelockt. Weniger los war dagegen am Tag des Anschlags in Magdeburg. Dort war ein Mann mit einem Auto über einen Weihnachtsmarkt gefahren und hatte fünf Personen getötet und fast 300 verletzt. „Am Tag, als das passiert ist, kamen weniger Besucher. Das hat sich aber in den Tagen danach normalisiert“, sagt Tsellas. Die Polizei habe vermehrt Präsenz gezeigt, am Wochenende war ein Sicherheitsdienst im Einsatz. Abgesehen von einem kleinen Brand an einer der Hütten kurz vor der Eröffnung sei die Saison ruhig verlaufen.

Nach seiner ersten „eigenen“ Winterwelt in Büderich ist Tsellas überzeugt, sie auch im November 2025 zu öffnen. Dafür überlegt er auch schon, welche Änderungen es geben könnte. Wenn der Platz es zulässt, könnte er sich Eisstockschießen als zusätzliches Angebot vorstellen. Das sei aber noch nicht fest, sondern bedürfe weiterer Recherche und Planung. Generell wolle er sich in diesem Jahr früher mit den Verantwortlichen bei der Stadt zusammensetzen und mit ihnen ein Konzept erarbeiten, wie der Dr.-Franz-Schütz-Platz noch besser zur Winterwelt werden könnte. Dabei nehme er auch Anmerkungen der Besucher – etwa zur nicht überdachten Eisfläche – auf.

(akir stz)