Setzlinge sichern, Bäume pflanzen Helfer retten Setzlinge vor dem Freischneider

Willich · Zum ersten Mal fand in Willich am Wochenende die Aktion „Mehr Bäume jetzt“ statt. Im Neersener Schlosspark sicherte ein elfköpfiges Team weit über 1000 Setzlinge.

Im Schlosspark sicherten Helfer Setzlinge. Sie sollen an Bürger ausgegeben werden.

Foto: Norbert Prümen

(tre) Im Waldstück rund um das Labyrinth im Neersener Schlosspark ist immer wieder ein Knacken zu hören. Das Geräusch stammt von sechs Personen, die mit Spaten ausgerüstet vorsichtig durch die Waldfläche gehen und dabei auf trockene Äste treten, die auf dem Boden liegen. Sie alle sind auf der Suche nach Setzlingen. „Manche von ihnen kann man so aus der lockeren Erde ziehen. Andere müssen mit dem Spaten angelockert und ausgegraben werden“, sagt Fabian Lindner. Der Mitarbeiter des Amtes für Umweltschutz des Kreises Viersen gehört nicht nur zu den Helfern, er koordiniert auch den Bereich Klimaanpassung im Kreisgebiet und hat die Aktion, die im Rahmen des Klimafolgenanpassungskonzeptes läuft, mitgestaltet.

Zum ersten Mal findet die Aktion „Mehr Bäume jetzt“ in Willich statt. Dahinter steht die niederländische Stiftung „Urgenda“, die in mehreren Ländern die Bürger zu Aktionen einlädt, bei denen in vorab ausgewählten Waldgebieten Setzlinge herausgenommen werden. Setzlinge, die, wie es im Schlosspark der Fall gewesen wäre, ansonsten im Rahmen von Ausdünnungsmaßnahmen Opfer des Freischneiders geworden wären.

„Wir hatten im Februar 2024 auf dem Gelände der LVR-Klinik in Süchteln eine erste Aktion im Kreis Viersen. Jetzt ist der Schlosspark unser Gebiet“, erklärt Paul Bickmann, Regionalkoordinator für den Kreis Kleve/Niederrhein. Unterstützt von Nicole Schmidt und Steffie Hüpen, ebenfalls vom Amt für Umweltschutz des Kreises Viersen, ist Bickmann damit beschäftigt, die ersten Setzlinge zu bündeln. Dabei sind es schon rund 1000 Setzlinge in der Größe von 50 Zentimetern bis hin zu zwei Metern, die das elfköpfige Team, bestehend aus den fünf Kreismitarbeitern, Bickmann und weiteren freiwilligen Helfern, bereits ausgegraben hat, „wobei wir auch ehrenamtlich im Einsatz sind. Das ist keine Arbeitszeit für uns“, betonen Schmidt und Hüpen.

Zu den Helfern zählt Winfried Poetsch. Es sei eine gute Aktion. Bäume könne es nie genug geben, sagt er. Während das Dreierteam bündelt und immer 20 Setzlinge zusammenbindet, sorgen die anderen für Nachschub. Weit über 1000 Setzlinge sind es letztendlich, die zusammengekommen sind. „Sie kommen jetzt auf den Anhänger und werden auf einer Fläche im Kreis Kleve eingeschlagen. Am 22. Februar und 8. März wird es zwei Abholtage in Grefrath und Dülken geben, bei denen die Bürger kostenfrei Setzlinge erhalten. Man muss sich vorher nur anmelden und bekommt dann den genauen Abholstandort mitgeteilt“, so Bickmann. Das Formular für die Anmeldung ist zu finden unter:

(tre biro)