Auswertung unserer Berichterstattung über Straftaten 2024 Mehr Einbrüche und Schockanrufe

<irwordspace style="word-spacing -002695325em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Ratingen/Mettmann </irglyphscale></irwordspace> · Der Rückblick auf die Berichterstattung 2024 lässt erahnen: Bei manchen Delikten wird die Zahl der Straftaten im Kreis Mettmann ansteigen. In Ratingen geht es auch um das Thema Angsträume.

Die Kreispolizei meldete, dass Polizeihubschrauber an der Fahndung nach mutmaßlichen Einbrechern beteiligt wurden.

Foto: dpa/Wolfram Kastl

Bei der Analyse unserer Jahresberichterstattung über polizeilich bekannt gewordene Straftaten im Jahr 2024 haben sich zwei Themen herauskristallisiert, die besonders oft Aufmerksamkeit bekamen.

Das sind zum einen Straftaten unter dem Oberbegriff „Enkeltrick“ oder „Falsche Polizisten, Staatsanwälte und Handwerker“. Ein weiterer, trauriger Schwerpunkt bildete sich in den vergangenen Wochen bei Einbrüchen heraus. Demgegenüber spielte ein Thema aus dem Frühjahr 2024 bei der Auswertung eine untergeordnete Rolle: Das war die Legalisierung von Cannabis.

Cannabis

Die Teillegalisierung von Cannabis hatte zu einer Menge düsterer Fantasien geführt: Joints in aller Öffentlichkeit, berauschte Kiffer auf den Straßen, Joints aller Orten. Große Auffälligkeiten sind in Ratingen nicht bekannt, jedenfalls nicht offiziell. Ja, es gibt bestimmte Treffpunkte – auch im Bereich der Stadthalle. Man hatte vereinbart, dass man Örtlichkeiten gezielt je nach Personalkapazitäten verstärkt kontrolliert.

Stichwort: Angsträume. Dazu gehören der Bahnhof Ost und dessen Umfeld. Wer abends zu später Stunde durch eine dreckige und schlecht beleuchtete Unterführung gehen muss, der hat sicherlich kein gutes Gefühl. CDU, BU und FDP wollten mit einem gemeinsamen Antrag (was nicht häufig vorkommt) für mehr Sicherheit sorgen. Und sie konnten sich im Bezirksausschuss Mitte und in den Folgeausschüssen damit durchsetzen.

Schockanrufe

Ganz anders war die Lage 2024 auf dem Gebiet der Schockanrufe. Hier meldete die Kreispolizei eine hohe Zahl von versuchten und vollzogenen Betrugsfällen. Das Tatwerkzeug: ein Telefon. Das Tatmittel: Eine konstruierte Geschichte, die die angerufene Person dazu bringt, alle Vorsicht zu vergessen und sofort helfen zu wollen. Kriminalhauptkommissarin Ilka Kleppe und ihre Kollegin Stephanie Kleimann vom kreisweit zuständigen Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz warnen ausdrücklich davor, schlecht über jene zu sprechen, die auf die Maschen der Kriminellen reingefallen sind: „Es kann jeden treffen, denn es kommt nur auf den Moment an.“ Ihr erster Tipp: Grundsätzlich einen Anrufbeantworter vorschalten und nur bei bekannten Telefonnummern sofort rangehen.

Tatsächlich werden nicht nur die ganz Alten Opfer. Die Polizistin erinnert sich an den Fall einer 56-Jährigen, die um 70.000 Euro betrogen wurde. Sie erhielt einen Schockanruf, bei dem sich eine junge Frau erfolgreich als ihre Tochter ausgab.

Mit schluchzender Stimme teilte diese mit, dass sie ein Kind überfahren habe und nun Kaution gestellt werden müsste, um sie aus dem Gefängnis in Spanien zu holen. In der Tat hatte die Tochter der Frau gerade erst ihren Führerschein gemacht, wenig Fahrpraxis und war im Urlaub. Es kam zur Übergabe der geforderten Summe auf dem Parkplatz eines Amtsgerichtes. Kurz darauf dämmerte der Frau, dass sie auf Betrüger reingefallen war, berichtet Kleppe.

Ganz egal, welche vermeintliche Autorität anruft und einen sofort unter Druck setzt und wie dringend es scheinbar ist – die Rückversicherung bei den scheinbar handelnden Personen per Telefon hilft. In der Not hilft es auch, selbst die 110 anzuwählen und nachzufragen. In der Leitstelle der Kreispolizei wird niemand sauer sein.

Einbrüche

Die dunkle Jahreszeit hat zu einer starken Zunahme der Einbrüche geführt. Das gelte – leider – für alle kreisangehörigen Städte. Feststellbar ist in den vergangenen Wochen, dass die Polizei öfter Hubschrauber einsetzt, falls es Hinweise auf verdächtige Personen oder abgebrochene Einbruchsversuche mit flüchtigen Tätern gibt.

Auch hier lautet der Appell: Lieber einmal zu oft die „110“ anwählen. Denn wenn die verdächtigen Personen erst einmal im Dunkeln verschwunden sind, hat die Polizei zumeist das Nachsehen.

(dne am)