Silke Depta will für die SPD nach Berlin SPD-Kandidatin: Plakate hängen bereits
Tönisvorst · Bei der Bundestagswahl will Silke Depta die Nachfolge des langjährigen SPD-Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner antreten. Die Zeit ist kurz, der Wahlkampf in vollem Gange. Deptas Plakate hängen schon.
(biro) Für Udo Schiefner haben die letzten Wochen in Berlin begonnen. Sieben Monate früher als zunächst geplant findet am Sonntag, 23. Februar, die Bundestagswahl statt. Dann wird Schiefner, der seit 2013 dem Bundestag angehört, so langsam packen. Wenn sich im März der neue Bundestag konstituiert, ist für den 65-jährigen Kempener Schluss in Berlin.
Bei der Wahl will die Tönisvorsterin Silke Depta seine Nachfolge antreten. Gemeinsam, aber auch einzeln sind die beiden aktuell unterwegs, um den Menschen in der Region die politischen Schwerpunkte der SPD näherzubringen. In Tönisvorst ist Depta keine Unbekannte: Ehrenamtlich arbeitet sie nicht nur im Stadtrat und im Kreistag mit, sondern gehörte 2020 auch dem Tönisvorster Dreigestirn an, viele Karnevalisten kennen sie. Doch auch im Rest des Kreises Viersen will sie sich nun bekannter machen. Die Zeit bis zur Wahl ist allerdings knapp, der Terminkalender entsprechend voll.
Neujahrsempfänge stehen ebenso darin wie Karnevalsveranstaltungen, Themen-Abende oder Unternehmensbesuche, hinzu kommen die Gespräche mit Bürgern an Info-Ständen in den Orten. Die einen kämen schon positiv gestimmt zum Stand, die anderen negativ, wollten sich Luft machen – und wieder andere wollten ihr Herz ausschütten. Immer wieder werde sie auch beim Aufhängen der Plakate angesprochen, berichtet Depta.
Darum kümmern sich in den Städten und Gemeinden zunächst die Ortsvereine, doch Depta hängt auch mit Plakate auf, zu Hause in Tönisvorst etwa oder zuletzt in Kempen. Gleichzeitig ist sie voll berufstätig, arbeitet in der SPD-Landesparteizentrale in Düsseldorf. „Es ist sehr anstrengend, aber es funktioniert“, sagt Depta mit Blick auf den Wahlkampf. Die Familie halte ihr zu Hause den Rücken frei. Ihr Sohn ist 26, die Tochter 22 Jahre alt, „es würde nicht funktionieren, wenn ich die beiden nicht hätte“, sagt sie.
Dass ihr Gesicht nun auf Plakaten zu sehen ist, ist für Depta nicht neu. 2014, als sie für den Stadtrat kandidierte, sei das noch „etwas befremdlich“ gewesen, „und jetzt ist es noch mal anders, weil die Plakate im ganzen Kreis Viersen hängen“, sagt sie und lächelt. Gleichwohl kann es passieren, dass ein Plakat angezündet wird, wie zuletzt am Sonntag in Grefrath, wo ein Anwohner den Brand schon löschen konnte, bevor die Feuerwehr eintraf. „Natürlich macht das was mit einem“, sagt Depta und fügt hinzu: „Ich wusste ja, dass so etwas passieren könnte. Sonst bräuchte ich nicht antreten.“
Schiefner will seine Büros in Berlin und Viersen aufräumen, die Unterlagen sichten und, falls das Archiv das möchte, diese dem Kreisarchiv übergeben. Zu Hause im Kreis und in Kempen will er sich politisch weiterhin einbringen, sich aber auch Zeit für die schönen Dinge nehmen: Freunde treffen, reisen, die Borussia-Dauerkarte mehr nutzen. Schiefner: „Ich mache jetzt einfach das, was mir Spaß macht.“