Fachgeschäft zieht um Willicher Stoffladen vergrößert sich

<irglyphscale style="font-stretch 986289%;">Willich</irglyphscale> · „Stoffe-to-go“ bietet seit mehr als fünf Jahren Nähenthusiasten alles rund um das beliebte Hobby an. Vor dem geplanten Umzug in ein größeres Geschäft stehen noch die Karnevalsverkäufe an.

Seit 2019 betreiben Marek und Petra Bongartz „Stoffe-to-go“ an der Peterstraße. Sie bieten auch Nähkurse und Workshops an.

Foto: Norbert Prümen

Jersey, French-Terry, Viskose, Musselin. Für die einen Fremdwörter, für andere die Grundlage ihres Hobbys: Stoff. „Das Nähen beruhigt einen, ich kann dabei richtig runterkommen“, sagt Noemi. Die Willicherin steht im Laden „Stoffe-to-go“ und schaut sich gemeinsam mit ihrem Sohn Keanu nach Stoff für sein diesjähriges Karnevalskostüm um. Eine Grinsekatze soll es werden, Inhaberin Petra Bongartz kann zwei Stoffe mit dem „Alice im Wunderland“-Motiv aus dem Regal holen. Keanu entscheidet sich für den „ohne Pink“, anschließend wird seine Aufmerksamkeit ganz von der Kinderwerkbank im hinteren Teil des Geschäfts eingenommen. „Im vergangenen Jahr wollte Keanu ein Dino sein. Es ist schön, dass ich das so individuell gestalten kann“, erzählt seine Mutter.

Nähen bietet als Hobby viel Freiraum für Kreativität, meist entstehen Unikate. Gerade für Narren in Vorbereitung auf die Karnevalszeit ein Anreiz. „Vor Kurzem hatten wir eine Frauen-Gruppe hier, die hat nach Stoff für ihre Disco-Kugel-Kostüme geschaut“, erzählt Bongartz. Im Januar und Februar würden viele Karnevals-Stoffe gekauft, besonders Tüll sei beliebt. Für Anfänger empfehlen sich Ponchos. Diese sind unkompliziert zu nähen und eignen sich für Karnevalsumzüge, da sie über Winterjacken angezogen werden können. Aber auch, wer nach Stoffen für die Alltagsgarderobe sucht, kann bei „Stoffe-to-go“ fündig werden.

Diese werden zu großen Teilen aus den Niederlanden bezogen, auch Bio-Stoffe befinden sich im Sortiment. „Nachhaltigkeit ist in der Stoffproduktion ein immer größeres Thema, allerdings wird sie bei uns nicht sehr stark nachgefragt“, merkt Bongartz an. Wer beim Kauf auf diese achten möchte, kann sich an verschiedenen Siegeln orientieren. Neben der Bio-Zertifizierung gibt es beispielsweise das „Global Organic Textiles Standard“ (GOTS) Siegel.

Den Anfang machte der Marktverkauf von Kinderstoffen

Das Geschäft ist ein Familienunternehmen. Petra und Marek Bongartz starteten mit einem reinen Kinderstoffangebot auf Märkten. „Damals gab es noch keine große Auswahl an Kinderstoffen, einen rein auf diese spezialisierten Stand gab es sehr selten“, erklärt Petra Bongartz. „2019 haben wir dann den Laden eröffnet, kurz vor Corona.“ Die Pandemie habe sich tatsächlich positiv auf das Geschäft ausgewirkt. Zu Beginn sei die Nachfrage nach leichten Baumwollstoffen für Masken sehr hoch gewesen. Anschließend sei für viele der Lockdown ein Anstoß gewesen, wieder mit Handarbeiten anzufangen. „Seitdem hat sich unser Kundenkreis stetig erweitert“, erklärt die Inhaberin. „Auch unser Sortiment haben wir ausgebaut. Bekannt sind wir weiterhin für Kinderstoffe.“ Bis heute seien Lizenz-Stoffe, also solche, auf denen Figuren aus Film und Fernsehen gedruckt sind, am beliebtesten. „Paw-Patrol-Motive sind die Lieblinge der Kinder. Inzwischen bieten wir aber auch viele Stoffe für die Damenschneiderei an. Die Herrenabteilung folgt dann bald.“

Eine von vielen Neuerungen, denn der Stoffladen, welcher im Moment noch aus zwei Ladenlokalen an der Peterstraße besteht, zieht bald in größere Räumlichkeiten um. An der Bahnstraße 21, dem ehemaligen Standort der Deutschen Bank in Willich, findet am Samstag, 1. Februar, die Eröffnungsfeier statt. „Wir vergrößern uns auf 290 Quadratmeter, das bedeutet mehr Platz für die Stoffe und ein größeres Sortiment“, sagt Bongartz und schaut sich im alten Laden um. „Dann passt auch eine Kaffeemaschine rein.“

Ebenfalls erweitert werden soll das Angebot an Nähkursen und Workshops. Dafür sei am neuen Standort ein größerer Raum eingeplant worden. Im ehemaligen Geschäft soll ein Nähcafé entstehen: „Ein Raum, in dem man sich zum Nähen unter Freunden treffen kann“, beschreibt Marek Bongartz die Idee. Er kommt in Arbeitskleidung in den Laden, die Renovierungsarbeiten an der Bahnstraße sind in vollem Gange. „Eine Gruppe will diesen zum Beispiel nutzen, um Babyklamotten für Frühchen zu nähen. Für die Kleinen gibt es selten Bodys zu kaufen, die regulären Kindergrößen sind zu groß.“ Das Ehepaar freut sich sichtlich auf die Neueröffnungen, auch wenn diese mit viel Stress verbunden ist: „Wir haben noch viele Ideen.“