Heimathaus in St. Tönis Hilfe für Renovierung gesucht

<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">St Tönis</irglyphscale></irwordspace> · Die aufsteigende Nässe ist gestoppt, aber noch ist der Keller des Heimatbunds St. Tönis 1952 feucht. Der Verein sucht Helfer. Auch Nachwuchssorgen gibt es. An welchen Stellen es hakt.

Im Heimathaus finden immer wieder Ausstellungen statt, wie die Gemäldeausstellung der Werke von Heinrich Kohnen; hier zu sehen Sohn Edgar Kohnen (li.) mit dem neuen Ehrenmitglied Peter Steppen (Archiv).

Foto: Norbert Prümen

Beim Heimatbund St. Tönis ist dieser Tage Warten angesagt. Darauf, dass die Spezialflüssigkeit in den Wänden des Heimathauses an der Antoniusstraße trocknet. Sie sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit im Gewölbekeller bleibt und nicht weiter nach oben in die anderen Stockwerke steigt. Mindestens sechs Monate hat die Firma, die die Arbeiten im Spätherbst ausgeführt hat, dafür veranschlagt. Die Mitglieder können die Räume im Erdgeschoss seitdem wieder nutzen, aber „wir haben den feuchten Keller noch“, berichtet der Vorsitzende Ulli Triebels. Das soll ab dem kommenden Herbst behoben werden.

Ursache für den Schaden ist eine fehlende Isolierung des Gebäudes. Es wurde Ende des 17. Jahrhunderts, Anfang des 18. Jahrhunderts gebaut, Genaueres weiß man nicht. Die Substanz ist veraltet. Die Feuchtigkeit führte dazu, dass vor gut einem Jahr der Putz von den Wänden gesprengt wurde. Nun ist die Nässe zunächst gestoppt, als Nächstes muss der Keller renoviert werden. Allerdings haben die bisherigen Arbeiten bereits gut 17 000 Euro gekostet. „Wir haben Rücklagen“, sagt Triebels, „aber es kommen noch andere Sachen.“

So steht das Gebäude an der Marktstraße, in dem sich seit mehr als 20 Jahren das Büro des Vereins zur Miete befindet, zum Verkauf. „Wir rechnen damit, dass wir nach dem Verkauf die Kündigung bekommen“, sagt der Vorsitzende. Dann soll das Büro in den ersten Stock des Heimathauses an der Antoniusstraße ziehen. Der derzeitigen Mieterin dort hat der Heimatbund darum bereits gekündigt. Hinsichtlich der Miete rechnet Triebels dann mit einer Null, aber der Umzug muss bezahlt und umgesetzt werden – ebenso wie der Umzug des Archivs. Denn das befindet sich aktuell in der Schule im Kirchenfeld. „Sollte das Schulzentrum irgendwann neu gebaut werden, müssen wir auch da raus“, sagt Triebels. Das Archivmaterial soll dann ebenfalls im Heimathaus eingelagert werden. „Das wird eine Menge Arbeit, und auch da kommen Kosten auf uns zu.“

Etliche Arbeitskreise
blieben zuletzt unbesetzt

Für den Heimatbund ist all das auch deswegen nicht ohne Weiteres zu stemmen, weil die Mitglieder immer älter werden und kaum junge neu hinzukommen. „Wir können bei einem Umzug beispielsweise nicht mehr so viel schleppen“, sagt Triebels. Also müsse der Heimatbund ein Unternehmen beauftragen, was wiederum höhere Kosten bedeute.

Zudem blieben bei der jüngsten Mitgliederversammlung erneut die beiden in der Satzung verankerten Arbeitskreise unbesetzt. Sie sind mit jeweils sieben Mitgliedern vorgesehen und beschäftigen sich etwa mit der Planung von Aktivitäten sowie der Bewahrung des Brauchtums. Zwar hat der Heimatbund rund 1000 Mitglieder, aber „wir verlieren leider viele, weil sie sterben, und gewinnen nur wenige neue hinzu“, sagt Triebels. „Wir wissen noch nicht, wie wir das umkehren können.“ Bis dahin würden die Vorstandsmitglieder versuchen, so viele der Aufgaben wie möglich zu schaffen.

Im Vorstandsteam gab es in der Versammlung Wechsel. Stellvertreter des Vorsitzenden Triebels ist nun Dieter Hackstein, nachdem sich Udo Beckmann nicht mehr zur Wahl gestellt hatte. Neuer Kassenprüfer für den ausscheidenden Hans-Gerd Wolters wurde Uwe Lambertz, sein Stellvertreter David Nowak. Der jährliche Mindestbeitrag erhöht sich um drei Euro auf 18 Euro, da sich Positionen wie Versicherungen seit der letzten Erhöhung deutlich verteuert hätten, informiert der Heimatbund. Die Beitragsanpassung sei ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen erfolgt.

Eine Überraschung gab es bei dem Treffen für den ehemaligen Vorsitzenden Peter Steppen. Der 78-Jährige wurde für seine langjährigen Verdienste für den Heimatbund zum Ehrenmitglied ernannt. „Er arbeitet seit vielen Jahren, meist im Hintergrund, unermüdlich für den Verein“, sagt Triebels. Unter anderem koordiniert Steppen die Verteilung der Heimatbriefe, kümmert sich um die Dekoration der Schaufenster sowie Reinigungsarbeiten. „Das sind ganz wertvolle Dienste, und auch von gesundheitlichen Beeinträchtigungen lässt er sich nicht abhalten“, sagt Triebels. An der Seite des 78-Jährigen ist dabei meist seine Frau Monika.