In Kaufland-Filiale in Holt Geldautomat in Holt gesprengt

Update | Mönchengladbach · In der Nacht hat es im Vorraum eines Supermarktes in Holt eine Explosion gegeben. Diebe haben dort einen Geldautomaten gesprengt. Alles deutet darauf hin, dass die Zahl der Automatensprengungen wieder steigt.

 Von außen war am Montagmorgen nichts von der Geldautomatensprengung zu sehen.

Von außen war am Montagmorgen nichts von der Geldautomatensprengung zu sehen.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Es ist nur wenige Minuten nach Mitternacht, als Bürger in Holt von einem lauten Explosionsgeräusch aufgeschreckt werden. „Hier hört man nachts oft Knallgeräusche, aber das war viel lauter als alles andere. Ich wusste sofort, dass etwas explodiert sein musste“, berichtet eine Anwohnerin. Es sei um 0.11 Uhr gewesen. Das wisse sie genau, weil sie auf die Uhr geschaut habe.

Wie die Polizei am Montag mitteilte, geschah die Tat in der Nacht zu Montag um 0.30 Uhr. Nach bisherigen Ermittlungen drangen Diebe über einen Seiteneingang in das Kaufland-Gebäude an der Aachener Straße in Holt ein und lösten an dem im Eingangsbereich befindlichen Geldautomaten eine Detonation aus.

Es entstand nach Angaben der Polizei ein leichter Sachschaden im Umfeld des Geldautomaten. Laut Zeugenaussagen flüchteten anschließend drei Personen mit einem grau-silbernen Fahrzeug in Richtung der Autobahn A 61. Angaben über die Höhe der Geldbeute konnte die Polizei am Montag noch nicht machen. 

Für Täter scheint es sich immer noch zu lohnen, Geldautomaten in die Luft zu sprengen. Auch in diesem Jahr ist die Zahl der gemeldeten Fälle hoch. Selbst im engsten Umland von Mönchengladbach wurden schon mehrfach Automaten gesprengt, so etwa in Jüchen, im Kreis Viersen und in Erkelenz. Erkelenz traf es in den vergangenen Wochen doppelt, den Kreis Viersen in diesem Jahr ebenfalls schon zweimal. 

In Mönchengladbach war zuletzt ein Geldautomat Anfang Dezember 2021 in der Sparkassenfiliale Hardt gesprengt worden. Dies geschah ebenfalls in einer Nacht auf einen Montag. Die Täter waren leer ausgegangen, aber der Schaden war immens. Bei dem Fluchtfahrzeug soll es sich damals um einen BMW oder Audi (silbern oder grau lackiert) mit Viersener-Kennzeichen gehandelt haben. Die Sparkasse hatte nach der Sprengung eine Belohnung von 10 000 Euro ausgelobt für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen. Gefasst wurden sie bisher aber nicht. „Es gibt noch keinen neuen Ermittlungsstand in diesem Fall“, sagte eine Polizeisprecherin am Montag.

Im Jahr 2015 hatten sich viele Bankinstitute in Mönchengladbach entschieden, ihre Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Der Grund: zwei Geldautomatensprengungen. So detonierte am 12. Oktober 2015 ein Automat in der Venner Sparkassen-Filiale, am 2. März 2016 traf es die SB-Filiale der Deutschen Bank in Wickrath. Beide Male gab es einen erheblichen Sachschaden. In der Folge schlossen etliche Geldinstitute die Foyers bestimmter Filialen in den Nachtstunden. Auch Automaten wurden ausgetauscht gegen deutlich robustere Modelle.

Dennoch riss die Serie nicht ab: Im Januar 2017 wurde ein Geldautomat der Deutschen Bank in Neuwerk gesprengt, einen Monat später traf es die gleiche Bank in Odenkirchen. Im Frühjahr 2020 detonierten zweimal Geldautomaten der Volksbank an der Vorster Straße. In allen Fällen, in denen es Augenzeugen gab, flüchteten die Täter in hochmotorisierten Fahrzeugen. Weil die Fluchtrichtung oftmals in Richtung Autobahn verlief, gingen die Ermittler von überregional agierenden Täterbanden aus.

Die Polizei Mönchengladbach bittet im aktuellen Fall Zeugen, die Angaben zu den drei Männern, dem Fluchtfahrzeug oder dem Tathergang machen können, um sachdienliche Hinweise unter der Telefonnummer 02161 290.

(gap)