61-Jähriger soll junge Frau vergewaltigt haben

Der Lkw-Fahrer steht vor Gericht.

Wegen Vergewaltigung muss sich seit gestern ein Lkw-Fahrer (61) vor der Ersten Strafkammer des Gladbacher Landgerichts verantworten. Der Viersener soll im Sommer 2012 die nunmehr 22 Jahre alte Tochter seines Arbeitskollegen vergewaltigt und zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Der Angeklagte soll der jungen Frau gedroht haben, sonst würde er ihrem Vater etwas antun. Der 61-Jährige zeigte sich sofort aussagebereit.

Den Arbeitskollegen und dessen Familie kennt er seit Jahren. Mit 14 Jahren sei dessen Tochter zu ihm gekommen und habe gefragt, ob sie in den Ferien mal im Lkw mitfahren könne. Der Angeklagte war einverstanden. Die Schülerin sei öfter mitgefahren. Er habe ihr dafür Taschengeld gegeben, auch mal Klamotten gekauft. Später habe sie dann eine Lehre als Verkäuferin gemacht. Gemeinsame Lkw-Fahrten gab es nicht mehr. Aber sie blieben befreundet. Zum Geburtstag wurde der Angeklagte eingeladen. Zur Gesellenprüfung gab es Geldgeschenke von dem 61-Jährigen. Das erste Auto der 22-Jährigen finanzierte der Angeklagte.

Als die 22-Jährige mit Drogen in Kontakt geriet und deshalb ihre Arbeitsstelle verlor, soll sie den Angeklagten des öfteren um finanzielle Hilfe gebeten haben. Zum Anklagevorwurf machte der Lkw-Fahrer ebenfalls Angaben. Auf einem Wochenendausflug nach Cochem sei es im Sommer 2012 im Doppelzimmer mit Doppelbett zum Geschlechtsverkehr gekommen. Das sei aber keine Vergewaltigung gewesen. Sie habe ihn zum sexuellen Kontakt aufgefordert. Danach sei sie aufgesprungen und habe entsetzt gerufen „Jetzt hab ich mit dem Arbeitskollegen meines Vaters geschlafen. Wie konntest du das ausnutzen?“ Auch am nächsten Tag sei es in Cochem zu einem freiwilligen sexuellen Kontakt mit der jungen Frau gekommen. Nach dem Ausflug erklärte sie dem Angeklagten, sie habe jetzt einen Freund. Im Oktober 2012 zeigte sie den Viersener an.

Der Angeklagte senkte den Kopf, als die 22-Jährige den Saal betrat. An einem Tag in Cochem sei das mit dem Angeklagten geschehen, so die 22-Jährige. Sie sei damals im Drogen- und Alkoholnebel gewesen, könne sich nicht mehr an Details erinnern. „Aber ich hab mich geekelt und ihn gebeten, aufzuhören. Er war nicht lange auf mir drauf, hat dann aufgehört.“ Der Vater habe sie vor ihm gewarnt. Aber durch die vielen Geschenke habe sie das wohl nicht wahrnehmen wollen. Der Prozess wird fortgesetzt.