Am Mittwoch fällt die Entscheidung: Mfi soll „Centro“ bauen
Die Essener haben die besseren Karten, sagt eine politische Mehrheit. Der Stadt droht eine Millionen-Klage.
Mönchengladbach. Seit Wochen ist mehr oder minder klar, dass die Essener mfi und nicht die Hamburger ECE Gladbachs "neue Mitte" bauen wird. Offiziell fällt diese Entscheidung Mittwochabend in einer Sondersitzung verschiedener politischer Gremien. Die Öffentlichkeit ist zu der Debatte ab 17 Uhr in der Erholung nicht erwünscht.
Für den Investor "mfi Grundstück GmbH & Co. Mönchengladbach Arcaden KG" hat sich die Ampel aus SPD, FDP und Bündnis-Grünen ebenso ausgesprochen wie die CDU. "Das ist unsere letzte Chance, die müssen wir ergreifen", hieß es bei den Christdemokraten.
Das Unternehmen mfi hat auch deshalb die Nase vorne, weil es Kauf-Vorverträge für Theatergalerie, Iduna-Hochhaus und Lichthof besitze. Bekanntlich soll das "neue Centro" den Komplex Alt-Theater, Theater-Galerie, Hochhaus und Lichthof unter einem Dach und mit Ausrichtung Hindenburgstraße verbinden.
Für den seit Jahren dahin schlummernden Komplex des Schauspielhauses soll mfi knapp 5,2 Millionen Euro zahlen. Für "kommunale Infrastrukturmaßnahmen" verlangt mfi 3,7 Millionen Euro. Verblieben nach offizieller Lesart 1,4 Millionen Euro Gewinn bei der Stadt.
Die Hamburger ECE, lange Zeit in Sachen neues Geschäfts- und Büro-Zentrum auf Platz eins, will die Stadt nach WZ-Informationen auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagen. Die Rede ist von mindestens zwei Millionen Euro. Weder ECE-Geschäftsführer Gerd Wilhelmus noch die Stadt äußerten sich dazu.
Wilhelmus hatte gegenüber der WZ erklärt, man werde um das Projekt Mönchengladbach kämpfen, dabei klang immer wieder heraus, dass die Hamburger für den Fall einer Absage Regressansprüche gelten machen wollen - so seien Vergaberegeln durch die Stadt verletzt worden, meint Wilhelmus.