Zwischen Kaffee und Mode

Die Schwestern Barbara und Ulrike haben ihr eigenes Modelabel gegründet.

Mönchengladbach. Den ersten Laden hatten die beiden Schwestern gemeinsam, 2006 bezogen Barbara Schwinges und die zwölf Jahre ältere Ulrike Ohler eine ehemalige Kunstgalerie für Keramik an der Albertusstraße 4.

Im schlichten 70er Jahre Ambiente verkauft Barbara Schwinges Mode unter dem Label Barike, ihre Schwester ist heute mit Wein, Olivenöl, Kaffee und Feinkost ihre Nachbarin.

"Das war zunächst eine ungewöhnliche Kombination", sagen beide lächelnd. Doch so ließen sich Kosten sparen, "und wir konnten einander vertreten. Heute hätten sie gern einen Durchbruch in der Wand zwischen den beiden Ladenlokalen. "Aber mit Tür", schränkt Ulrike ein. "Schließlich erzeugt der Kaffeeröster Ruß", was der Mode von Barbara nicht so gut bekommt.

"Das war auch der Grund für den Umzug", sagt Ulrike. Wobei sie gern in dem früheren Herrenausstatter-Geschäft der Familie Fröhling ist. "Das ist noch die Original-Einrichtung", sagt sie. Auf den Glasböden, auf denen früher die Hemden gestapelt lagen, stehen heute Öl, Senf, Oliven, Schokolade und Tee.

Barbara Schwinges hatte an der Hochschule Niederrhein Modedesign studiert, sich selbstständig gemacht und in der ersten Zeit ihre Mode über andere Händler an die Kundin gebracht. Mit Bezug der Albertusstraße gründeten die Schwesterndas unabhängige Modelabel Barike.

"Die ersten Teile habe ich hier im Laden selbst genäht", erinnert sich Barbara. Auch heute noch wird die Kollektion in Mönchengladbach gefertigt: strenge, schlichte Schnitte, die immer auch mit einem Hauch mädchenhafter Zartheit aufwarten.

"Ein eigenes Ladenlokal ist wichtig", sagt Barbara. "Damit manifestiert man den Standort, bekommt größere Aufmerksamkeit und hat ganz andere Präsentationsmöglichkeiten."

Ulrike Ohler hatte bis zu diesem Zeitpunkt einen Versandhandel mit ihren Produkten betrieben. "Ich habe nur solche Sachen ins Programm genommen, bei deren Herstellung gesundheitsschonend vorgegangen wurde, solche, wie ich sie auch meiner Familie anbiete". Sie hat Medizin studiert, und zugunsten ihrer drei Kinder hat sie auf die Ausübung des Berufs verzichtet.

Mit dem Kaffee rösten hat sie begonnen, als sie von Acrylamid erfuhr - den Chemiestoff, der im Jahr 2002 Pommes frites, Knäckebrot usw. in Verruf brachte. "Deswegen röste ich ihn nur bei 180 bis 190 Grad."