„Ariadne“: Wunderbare Klänge

Premiere: Richard Strauss’ Werk wurde in Rheydt bejubelt.

Mönchengladbach. "Ariadne auf Naxos" - das Werk aus der Zusammenarbeit des Komponisten Richard Strauss und des Literaten Hugo von Hoffmannsthal hatte am Samstag im Theater in Rheydt seine vielbejubelte Premiere. Da sind zum einen die Künstler, die tiefberührende Werke schaffen wollen - und ein Mäzen, der die Aufführungen nach der Zeit des Abendessens terminiert haben will. Da ist der Komponist, der ein ergreifendes Werk schaffen will und die Komödiantentruppe um Zerbinetta, die auch in die tiefsten Schubladen greifen würden, um ihr Publikum zu unterhalten.

Alle sind sich spinnefeind und dann sollen sie auch noch - nach dem Willen des Mäzens - ihre Auftritte in einem Werk zusammenfassen. Doch zu diesem Zeitpunkt haben sich der Komponist und Zerbinetta bereits ineinander verliebt. Es herrscht betretenes Schweigen, als nach der Pause die eigentliche Aufführung beginnen soll. Alle zweifeln, ob das gelingen kann. Dann legen sie sich ins Zeug und der scheinbar faule Kompromiss erweist sich als Glücksgriff.

Regisseur Wolfgang Lachnitt erzählt die Geschichte flott, gibt den Zweideutigkeiten des Textes Raum. Rüdiger Tamschick baut die Insel auf der Bühne als überdimensionale, begehbare Hochzeitstorte, der die Ebenen leicht verrutscht sind.

Die kleine Besetzung, mit der die Niederrheinischen Sinfoniker für dieses Stück antreten müssen, erzeugt eine große Klangfülle und ein wunderbares Spektrum an Klangfarben. Wurde vor der Aufführung das Publikum auf eine leichte Erkältung bei Dara Hobbs (Ariadne) vorbereitet, musste man während der Premiere beobachten, dass auch Isabell Razawis (Zerbinetta) Stimme zum Ende hin gelitten hatte.

Die Ausstattung durch Elke König steckte einerseits den Tanzmeister in wunderbar schillernde, pinkfarbene Schuhe, die ein Raunen im Publikum auslösten, andererseits Razawi in derart unvorteilhafte Kostüme, die die schlanke Schönheit ziemlich "bott" daherkommen ließ.