Baudezernent: Grüne und Linke lehnen Kandidaten ab

Die SPD wird den Bewerber wählen, den die CDU vorschlägt.

Mönchengladbach. Bei Grünen und Linken stoßen die drei Kandidaten der CDU für das Amt des Technischen Beigeordneten auf wenig Gegenliebe. Die FDP ist erfreut, dass zumindest zwei — Gregor Bonin und Andree Haack — die baufachliche Eignung fürs Amt haben. Und die SPD wird den Kandidaten wählen, für den sich die Christdemokraten entscheiden. „Die CDU hat die von uns vorgeschlagene Sozialdezernentin Dörte Schall mitgewählt. Genau so werden wir es hier halten. Die CDU hat das Vorschlagsrecht“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Felix Heinrichs.

Angenehm überrascht zeigt sich FDP-Fraktionschefin Nicole Finger. „Wir wollten die baufachliche Eignung in die Ausschreibung haben. Das wollte aber die CDU nicht. Deshalb sind wir zufrieden, dass zwei Kandidaten die Befähigung für dieses Amt haben“, sagt sie.

Paul Ketzer, derzeit Erster Beigeordneter der Stadt Bottrop und dort unter anderem verantwortlich für Recht und Ordnung sowie Schulverwaltung, hat keine spezifische Qualifikation für das Amt des Technischen Beigeordneten — und „deshalb halten wir ihn dann auch nicht für die Funktion geeignet“, sagt Finger.

Ketzers fehlende Erfahrung für den Bau- und Planungsbereich sieht auch der grüne Fraktionsvorsitzende Karl Sasserath als Hürde: „Das ist nicht seine Kernkompetenz. Deshalb sehe ich seine Bewerbung kritisch.“ Bei Andree Haack, ein Bauassessor, vermisst Sasserath den Nachweis, Abteilungen mit vielen Mitarbeitern — „wie das im Bau- und Planungsbereich ist“ — bereits geführt zu haben.

Gregor Bonin, Baudezernent in der Landeshauptstadt, stehen Sasseraths Düsseldorfer Parteifreunde distanziert gegenüber: Sie haben Bonin gemeinsam mit SPD und FDP einen Teil seiner Verantwortung entzogen. Sasserath: „Unter seiner Führung hat sich Düsseldorf zunehmend aus dem sozialen Wohnungsbau verabschiedet. Diese Entwicklung hat in Düsseldorf zu einer sozialen Schräglage geführt. Ich befürchte, dass er in Gladbach ähnlich vorgehen wird.“

Die Fraktion der Linken kritisiert bei zwei Kandidaten die „Verstrickung mit hier aktiven Personen“, so Fraktionschef Torben Schultz. Bonins Ehefrau Annette ist CDU-Ratsmitglied, Ketzers Ehefrau Annegret ist Leiterin des städtischen Ordnungsamtes. Schultz: „Da haben wir mehr als nur leichte Bauchschmerzen.“ Haack hält er für inhaltlich „sehr kompetent“. Aber: „Er ist am Masterplan beteiligt und arbeitet zu eng mit den hier tätigen Architekten und Baufirmen zusammen.“