Vorschläge für neue Presbyter können eingereicht werden

Die Presbyterien sind Entscheidungsträger in den evangelischen Gemeinden. Die nächsten Wahlen finden Anfang 2016 statt.

Foto: Busch

Viersen. In den evangelischen Kirchengemeinden im Rheinland stehen wieder Presbyteriumswahlen an. Diese finden zwar erst am 14. Februar 2016 statt, die Vorschläge für die Wahl müssen jedoch bereits vom 13. bis 24. September eingereicht werden.

Die Vorstellung der Kandidaten — sie müssen zwischen 18 und 74 Jahre alt sein — erfolgt in diesem Jahr, gewählt wird für einen Zeitraum von vier Jahren. Aufgerufen zur Wahl sind in Viersen 5000 evangelische Christen, in Dülken und in Süchteln jeweils 3000. Gewählt werden darf ab dem Alter von 14 Jahren.

In der evangelischen Kirchengemeinde Süchteln gibt es seit vielen Jahren die Besonderheit, dass nach dem sogenannten Kooptationsverfahren gewählt wird. Das bedeutet, dass die Presbyter durch das Presbyterium gewählt werden. Das ist historisch begründet. Wahlvorschläge können die evangelischen Christen jedoch einreichen. Neben den Mitarbeiter-Presbytern und den geborenen Mitgliedern werden in Viersen zehn Presbyter gewählt, in Dülken und Süchteln jeweils acht.

Anders, als in den katholischen Pfarrgemeinden, in denen vieles über das Bistum läuft, können die Presbyterien einer evangelischen Kirchengemeinde vor Ort und direkt vieles selbst entscheiden. So auch bei der Auswahl eines neuen Pfarrers oder bei Bauvorhaben.

Meist einmal im Monat tagt ein Presbyterium. Das neue Gremium soll im März 2016 in den Kirchengemeinden im Rahmen eines Gottesdienstes vorgestellt und eingeführt werden.

Für die Pfarrer Axel Stein (Süchteln), Hans Bretschneider (Viersen) und Mischa Czarnecki (Dülken) ist es höchst erfreulich, dass in den drei Kirchengemeinden jeweils rund zwei Drittel der bisherigen Presbyter ihre Zusage gegeben haben, weiterzumachen. Alle Drei stellen die Bedeutung der Wahl heraus, denn diese ermögliche, dass „Kirche von unten nach oben“ stattfinden könne. Wenn die Presbyter in den verschiedenen Kirchengemeinden gewählt sind, werden Ausschüsse gebildet für verschiedene Aufgaben, zusammen mit sachkundigen Bürgern.

Henning von Bassewitz

Sowohl die Pfarrer Brettschneider, Stein und Czarnecki als auch die ehrenamtlichen Presbyter Henning von Bassewitz (Viersen) und Rudolf Püchler (Süchteln) sprechen von einer „harmonischen und fruchtbaren Zusammenarbeit“ in den zurückliegenden Jahren in den Presbyterien. Es gibt ebenso eine gute Zusammenarbeit der drei Gemeinden in der Kreisstadt Viersen. So gab es jetzt von Juni bis August eine gemeinsame Predigtreihe zum Thema „Diakonie — dem Menschen helfen“ mit Kanzeltausch.

Rudolf Püchler spricht von einem „guten Konsens“ des Presbyteriums in Süchten. Und Henning von Bassewitz stellt fest: „Ich bin gerne Presbyter.“