Benefiz: Mit „Purple Rain“ gegen die Flut

Am Flughafen spielten Bands für den guten Zweck. Spenden gehen direkt an die Betroffenen.

Mönchengladbach. Vor dem Parkplatz des Mönchengladbacher Flughafens steht eine Straßensperre: „Das Konzert ist kostenlos, aber es wäre nett, wenn Sie uns fünf Euro spenden würden“, werden hier alle Ankömmlinge begrüßt. Ebenso seien Sachspenden erwünscht.

In dem Sammelcontainer stapeln sich bereits die Kartons bis zur Decke. Ina Sackewitz steht an der weit geöffneten Tür und sortiert alles ein, das neu hinzu kommt: „Kleidung, Spielsachen, Gebrauchsgegenstände wie Mikrowellen“, zählt sie auf, was schon gespendet wurde und fügt hinzu: „Leider können wir die Sachen erst in den nächsten Tagen versenden. In Magdeburg ist das Wasser immer noch nicht zurückgewichen.“

Vom Flughafen-Gelände tönen Musikfetzen herüber. Dort ist die Bühne aufgebaut, wo die Band Frajo’s Drumland gerade den Prince-Song „Purple Rain“ covert. Ina Sackewitz blickt bedauernd hinüber: „Leider sind bis jetzt nur wenige Zuschauer gekommen“, sagt die Gladbacherin, die den Anstoß für die Aktion gegeben hat. Schon seit vier Wochen sammelt Ina Sackewitz für die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen in Ostdeutschland.

Spontan entstand gemeinsam mit dem Macher von Airport-Event Frajo Kromreich die Idee, das Spendenkonto mit einem Benefizkonzert aufzufüllen: „Innerhalb von 19 Tagen war alles organisiert“, sagt Kromreich. Sponsoren hätten sich sofort bereit erklärt, ihn zu unterstützen. Alle Musiker verzichten auf Gagen. Neben seiner eigenen Band treten Fandango, Los Barstardos, Batlord und als besonderes Highlight Ron Williams auf.

„Eigentlich arbeite ich gerade an meinem neuen Musical. Da ich in diesen Tagen etwas Zeit habe, bin ich aus München angereist“, sagt der Entertainer. Sich für andere einzusetzen, ist für den Sänger, Moderator und Schauspieler Ehrensache. Der gebürtige US-Amerikaner hat in der Nacht mit Frajo’s Drumland geprobt.

Eigentlich sollten alle Sachspenden noch in dieser Nacht auf Lkws geladen und in die Katastrophengebiete Deggendorf und Magdeburg gefahren werden. Das verzögere sich jetzt zwar, alle Spender könnten sich jedoch sicher sein: „Unsere Hilfe geht direkt an die betroffenen Menschen“, sagt Frajo Kromreich.