Busnetz wird umgestaltet
Die Veränderungen greifen ab Juli, die neuen Schilder sorgen schon jetzt für Verwirrung.
Die Straße Am Hommelsbach in Bettrath war bisher nicht als der große Touristenmagnet aufgefallen. Insofern ist die Gefahr, dass fremdsprachige Besucher dort verzweifelt versuchen, sich per Linienbus zu orientieren, nicht besonders riesig. Andererseits ist es schon erstaunlich, welche Situation sich seit einiger Zeit an der dortigen Bushaltestelle ergibt: Die NEW hat das Bushaltestellenschild tauschen lassen. Dort soll ab Mitte Juli nicht mehr die Linie 003 fahren, sondern die 002. Das neue Haltestellenschild hängt dort bereits, obwohl die dort gegebene Information noch in die Irre führt. Erst der wesentlich kleinere Fahrplan darunter klärt über die noch bestehenden wahren Fortbewegungsmöglichkeiten auf.
So könnte es in den den kommenden Wochen an vielen Stellen im Stadtgebiet aussehen. Grund ist der Fahrplanwechsel zum 16. Juli, der wohl die meisten Veränderungen im Mönchengladbacher Fahrplan und im Busnetz seit Jahrzehnten mit sich bringt. Insgesamt 18 Einzelmaßnahmen aus dem im vergangenen September beschlossenen neuen Linienkonzept werden umgesetzt (siehe Artikel rechts). Anlass des Linienkonzeptes ist der Nahverkehrsplan, der bis zum Sommer beschlossen sein muss. Der wiederum ist die Grundlage dafür, dass die Stadt den Nahverkehr auch künftig direkt an die eigene Tochter vergeben darf.
Deshalb werden derzeit etwa 500 neue Haltestellenschilder produziert und aufgehängt. „Dies braucht einen gewissen Vorlauf“, teilte die NEW mit. „Bei über 1200 Haltestellen im Stadtgebiet müssen wir rechtzeitig vor dem Termin des Fahrplanwechsels mit den erforderlichen Umsetzungsmaßnahmen beginnen, um fristgerecht die Arbeiten fertigzustellen.“ In einer solchen Übergangszeit kommt es eben dazu, dass nicht alle Haltestellen aktuell sind. Die Aushangfahrpläne an den betroffenen Haltestellen sollen dann ab Juni getauscht werden.
Der Fahrplanwechsel in diesem Jahr, über den Planungsdezernent Gregor Bonin in der kommenden Woche im Planungs- und Bauausschuss berichtet, ist der erste von drei Schritten im neuen Linienkonzept. Insgesamt stehen 30 Maßnahmen an. Auf diesen moderaten Ausbau hatte sich die Politik im vergangenen Jahr verständigt. Die weiteren Stufen sind für den Sommer 2018 und den Dezember 2019 vorgesehen. Wenn alles umgesetzt ist, dann wird die NEW mobil Mönchengladbach mit allen Maßnahmen etwa 1,3 Millionen Kilometer pro Jahr mehr Strecke bedienen. Das sind etwa 12 Prozent mehr Leistung im Vergleich zum jetzigen Streckennetz.
Das bringt natürlich mehr Kosten mit sich. Durch die 18 Wechsel in diesem Jahr entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von knapp 300 000 Euro, da sind die Mehreinnahmen aus zusätzlichen Fahrkartenverkäufen bereits mit eingerechnet. Dafür werden auf gestrichenen oder anders getakteten Linien wiederum etwa 145 000 Euro eingespart.