Der Wahlkampf in Gladbach hat begonnen

Drei Monate vor der Wahl hängen die Plakate. In anderen Städten ist das erst später erlaubt.

Foto: Kricke

Boris Wolkowski war der Erste. Der Grünen-Politiker lächelte an der Kaldenkirchener Straße bereits die Autofahrer auf großformatigen Plakaten an, als seine Konkurrenten ums Landtagsmandat ihre Pfeile noch im Köcher behielten. Rund 165 Dreiecksplakate — in erster Linie mit Konterfeis der grünen Politiker — wurden schon Mitte Februar in der Stadt angebracht. Der Zeitpunkt der Plakatierung ist ungewöhnlich früh, hat jedoch einen einfachen Grund: Mönchengladbach ist eine der wenigen Kommunen, in denen bereits drei Monate vor der Landtagswahl Plakatwerbung angebracht werden darf. „Wir dachten, dann können wir auch früh damit beginnen. Unser Plakat passt auch optisch gut zum Frühlingsbeginn“, sagt Gerd Schaeben von den Grünen.

Die Gladbacher CDU hat am vergangenen Wochenende ebenfalls ihre Plakate angebracht. „Man hat das Gefühl, dass die Bürger erst richtig bemerken, dass Wahlen sind, wenn die Plakate in der Stadt hängen“, sagt Jochen Klenner, Landtagskandidat der CDU im Gladbacher Norden. Daher habe man sich ebenfalls dazu entschieden, relativ früh mit der Werbung zu beginnen. An etwa 800 Standorten wurden zweiseitige Kandidatenplakate angebracht.

Auch die Linken haben bereits am vergangenen Samstag mit der Plakatierung in der Stadt begonnen. „Rund 400 Plakaten hängen bereits“, sagte der linke Bewerber Torben Schultz. Man habe sich vor allem auf die Schwerpunkte Rheydt West, Odenkirchen, Rheydter Straße und den Nordring konzentriert. Unbekannte hatten jedoch bereits am Sonntag zahlreiche Plakate mit schwarzer Farbe besudelt.

Die SPD hat in Mönchengladbach bislang noch gar keine Kandidatenplakate angebracht. „Wir haben in der Wahlkampfplanung einen Zeitplan aufgestellt und entschieden, dass ab dem 1. April die ersten Plakate angebracht werden“, sagt SPD-Geschäftsführer Hans Smolenaers. Das habe rein organisatorische Gründe.

Auch die FDP in Mönchengladbach wird erst Ende März oder Anfang April mit ihrer Plakat-Werbung beginnen: „Wir wollten den Bürgerinnen und Bürgern nicht monatelang ein plakatiertes Stadtbild zumuten“, sagt die Geschäftsführerin der Liberalen, Sylvia Laufenberg. Eigentlich sei man außerdem davon ausgegangen, dass auch die anderen Parteien erst dann mit der Plakatierung beginnen werden.