Die Selbsthilfe- Kontaktstelle öffnet sich

Türkischstämmige Bürger sollen ermutigt werden, sich Hilfe zu suchen.

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Mönchengladbach. Die organisierte Selbsthilfe in Mönchengladbach soll sich „interkulturell öffnen“. Das ist das erklärte Ziel der Kontaktstelle Selbsthilfe beim Paritätischen. Der Schwerpunkt eines aktuellen Projekts liegt dabei auf der türkischsprachigen „Community“.

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Nach einem Antrag der Kontaktstelle gibt es Geld von den gesetzlichen Kassen für die halbe Stelle von Gülten Täuber. Die Diplom-Pädagogin, die heute in Düsseldorf wohnt, ist in Mönchengladbach aufgewachsen und sucht den Kontakt zu türkischstämmigen Bewohnern ihrer Heimatstadt.

Das Grundanliegen der Kontaktstelle ist, „Menschen zu ermutigen, sich aktiv mit einer schwierigen Lebenssituation auseinanderzusetzen und im Austausch mit anderen neuen Mut und Kraft zu finden“, wie es in einer Eigendarstellung heißt.

„Die Selbsthilfe ist in Deutschland ja schon ziemlich bekannt, nun wollen wir diesen Gedanken auch in den Kreis der türkischstämmigen Menschen tragen“, erklärt Jörg Meurer, der Leiter der Kontaktstelle. Und das ist offenbar gar nicht so einfach: Den Begriff Selbsthilfe gebe es so im Türkischen überhaupt nicht, sagt Meurer.

Seit Oktober laufen Versuche, Kontakte zu knüpfen. Es gab auch bereits erste Beratungen. „Wir haben einen Vortrag zum Thema Diabetes organisiert, gehalten von einem Arzt, der Türkisch spricht.“

Der Vortrag wurde auf Deutsch gehalten, Fragen waren auf Türkisch möglich.“ Etwa 25 Besucher nahmen teil. Nun überlegen die Verantwortlichen, auch mal „rauszugehen“, um zum Beispiel Moscheen zu besuchen und für die Selbsthilfe zu werben.

Eine DVD, die auf das Projekt aufmerksam machen soll, gibt es bereits. Vorbilder sieht der Kontaktstellen-Leiter in anderen NRW-Städten: „In Köln oder Duisburg ist man schon viel weiter.“

Das Projekt läuft bis Ende des Jahres, man hofft auf eine Fortsetzung. So könnten die Zahlen in der Anlaufstelle weiter nach oben gehen. Mehr als 2300 Anfragen wurden 2013 von der Selbsthilfe-Kontaktstelle erfasst. Es folgten Antworten und Beratungen. 16 neue Gruppen wurden auf den Weg gebracht und in der Anfangsphase begleitet. „Dabei ist die Nachfrage nach Gruppen aus dem Bereich psychischer Erkrankungen noch einmal gestiegen“, so Meurer.