Ein Kilo Kleidung für 9,60 Euro
Der Volksverein unterhält in Gladbach vier Shops.
Mönchengladbach. Im Spielwarenbereich mit kleinen Tischen und Stühlen laden Duplo-Figuren und Gesellschaftsspiele ein. In der Hausratsabteilung finden Kunden feine Suppenschüsseln mit Goldkante neben Gebrauchsgeschirr. Und wer in der Bücherecke schmökern möchte, kann es sich zwischen gut gefüllten Regalen auf dem Sofa bequem machen.
Der Second-Hand-Kleidershop des Mönchengladbacher Volksvereins in Geistenbeck ist in neue Räume umgezogen. Bisher war der Laden in der Betriebsstätte des Volksvereins auf knapp 65 Quadratmetern untergebracht. Die neue Adresse ist die Geistenbecker Straße 114. Dort bieten 250 Quadratmeter dreimal soviel Verkaufsfläche wie bisher: "Der Bedarf an gebrauchter Kleidung ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen", erklärt Geschäftsführer Wilfried Reiners den Umzug.
Außerdem sei das Sortiment durch Hausrat, Bücher und CDs ergänzt worden, die durch mehr Stellfläche besser präsentiert werden könnten. Die allgemeine Wirtschaftslage und der hohe Armutsanteil der Bevölkerung in Mönchengladbach sind Ursachen für mehr Nachfrage nach günstiger Kleidung.
In den vergangenen vier Jahren hat der Volksverein zwei neue Kleidershops eröffnet. Mittlerweile gibt es vier Second-Hand-Shops, in Geistenbeck, Eicken, Rheydt und Rheindahlen "Überall konnten wir deutlich mehr Kunden binden", so Hermann-Josef Kronen, Geschäftsführer des Volksvereins. Dies sei auch Ausdruck eines Wandels zu einem "bewusst ethisch-nachhaltigen Umgang mit Kleidung", meint Kronen.
Eine Kundin hält eine leichte Sommerjacke in den Händen, die sie ihrem Mann für den Urlaub kaufen will: "In dieser Qualität und so günstig hätte ich die in der Stadt nie gefunden". Seit drei Jahren sei sie regelmäßige Käuferin im Geistenbecker Second-Hand-Shop und habe schon so manchen "hochwertigen Markenartikel" für einen "Schnäppchenpreis" gefunden.
Markenartikel werden im Kleidershop einzeln ausgezeichnet, ansonsten zahlen die Kunden Hosen, Jacken oder Pullover nach Gewicht. Für 9,60Euro gibt es ein Kilo Kleidung. 27 Tonnen Kleidung hat der Volksverein in den letzen Jahren verkauft.
Vor 14 Jahren hat der Mönchengladbacher Verein den ersten Second-Hand-Laden eröffnet. Das Konzept finanziert sich zu 50 Prozent aus Arge-Unterstützung, der Rest sind Sachspenden.
Insgesamt 20 Mitarbeiter sind in den Läden beschäftigt, acht Kräfte werden im neuen Shop eingesetzt, je nach Beschäftigungsprogramm in Voll- oder Teilzeit. Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag, 9 bis 18.30Uhr, sowie Samstag von 9.30 bis 13 Uhr. Kleiderspenden werden ausschließlich in der Betriebsstätte, Geistenbecker Straße, angenommen.