NVV setzt auf Strom-Antrieb
Der Versorger nahm zwei Autos mit E-Antrieb für den Fuhrpark in Betrieb.
Mönchengladbach. Noch dienen sie zu Testzwecken - die beiden Fahrzeuge, die am Europaplatz enthüllt wurden. Zusammen mit dem Kooperationspartner, dem Energiekonzern RWE, stellte das Gladbacher Versorgungs- und Verkehrsunternehmen NVV zwei Elektroautos vor.
Die Fiat-Modelle Micro-Vett 500 E und Fiorino E auf Basis des Straßenflitzers und des Kleintransporters sollen vor allem für "innerstädtische Kontrollleistungen, wie etwa zur Überwachung des Fahrdienstes eingesetzt werden", erklärt NVV-Betriebsleiter Leo König.
Mit der Aufnahme der beiden "sauberen, umweltfreundlichen und leisen" Autos in den über 650 Fahrzeuge umfassenden Fuhrpark der NVV wurde auch direkt vor dem MöBus-Kunden-Center die erste öffentliche Ladestation in Betrieb genommen. An dieser Station können die Fahrzeuge ihren Treibstoff, den Strom, erhalten.
Für die beiden 40,8 PS starken Motoren ist dann Fahren mit einer emissionsfreien Reichweite von 100 bzw. 140 Kilometern garantiert. Die Ladezeit der vorne eingebauten Lithium-Batterien soll nach Angaben der Betreiber bei rund drei Stunden liegen. Grund dafür ist eine "intelligente"
Ladestation, die die Fahrzeuge mit einer Leistung bis zu 44 Kilowatt auftankt. Dass der im Rahmen eines bundesweiten RWE-Elektromobilitätsprojektes laufende "Test" in Mönchengladbach "keine Insellösung" ist, machte am Dienstag Norbert Verweyen, RWE, deutlich. "Es gibt kein Rumprobieren mehr, sondern eine funktionierende Technologie".
Bei aller Innovation im Bereich Elektromobilität gibt es aber in Detailfragen noch Nachholbedarf. So reicht ein normales Ladekabel etwa beim kleineren Fiat-Modell nicht aus. Hier bedarf es eines Adapters, um den Strom zu beziehen.
Eher schleppend läuft auch der Aufbau einer Ladenetz-Infrastruktur. Momentan stehen im Rahmen des RWE-Elektromobilitätsprojektes in Deutschland erst 380 Ladestationen zur Verfügung. 1000 sollen es zum Jahresende sein.
Die NVV "als Vorreiter von Innovationen" vollzieht laut den Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Lothar Beine mit den zwei Testfahrzeugen "den Einstieg in die Elektromobilität". Schon 1976 hatte man die weltweit ersten Elektrobusse im Einsatz: Doch die Gladbacher "E-Geschichte" endete nach sechs Jahren - die Batterien waren einfach zu groß.