Entsorgung: Die Stadt jagt Müllsünder

Vor allem an Altglas- und Papiercontainern finden sich oft wilde Restmüllberge. Zahlen müssen das die Bürger.

Mönchengladbach. Immer wieder finden Mitarbeiter der Entsorgungsgesellschaft GEM wilde Müllkippen, vor allem an Wertstoffcontainern. Dort, wo eigentlich Papier und Pappe zum Recycling eingeworfen werden sollen, laden Gladbacher ihren Restmüll ab. "Die Leute bringen ihre Wertstoffe weg und lassen dann auch noch Restmüll dort", sagt Wolfgang Peters vom Fachbereich Umweltschutz und Entsorgung.

An der Lockhütter Straße haben sich neben den Altglascontainern blaue Säcke, Teppiche und Farbeimer gefunden. Auch an der Ecke Bachstraße/Dahlener Straße und am Wasserturm steht oft der Restmüll. "Vor allem an den Containern, die nachts und am Wochenende unbeobachtet sind", berichtet Shaban Topaloglu. Der GEM-Mitarbeiter hält mit seinem Kollegen in zwei Schichten die 282 Wertstoffcontainer im Stadtgebiet sauber. Bezahlen müssen diesen Dienst die Verbraucher - und zwar an der Kasse im Supermarkt. Denn die Kosten für die Säuberung der Container trägt das Duale System Deutschland. Und das bezahlen die Bürger mit jedem Produkt, auf dem der grüne Punkt klebt.

Die Stadt kümmert sich stärker um die Müllsünder und setzt schon zu Hause an der Mülltonne an. "Wir überprüfen die Haushalte, bei denen das Verhältnis von Bewohnerzahl und Größe des Tonnen nicht stimmt. Dann sorgen wir dafür, dass es genügend Abfallbehälter gibt", erläutert Peters. Weil die Müllgebühr nach dem Volumen der Tonne berechnet wird, versuchen immer wieder Gladbacher, mit kleineren Behältern auszukommen.

Die Taktik der Stadt zeigt Erfolg: Während im Jahr 2004 noch 647 Tonnen Restmüll an Altglas- und Papiercontainern gefunden wurde, waren es in 2007 nur 419Tonnen. Das ist immer noch zu viel. Denn das wilde Müllabladen kann bestraft werden: von der mündlichen Verwarnung über Bußgelder zwischen 50 und mehreren tausend Euro. "Es kommt häufig vor, dass Leute 200 oder 300 Euro zahlen müssen", sagt Peters.