Erste Gelder für neuen Marktplatz
Bezirksvertretung: Sie begrüßt Vorschläge des Gutachters. Absage an ein neues Rathaus.
Mönchengladbach. Damit Rheydt-Mitte nicht noch mehr den Bach hinunter geht, haben SPD, CDU und Bündnis-Grüne am Abend in der Bezirksvertretung Rheydt-Mitte erste Maßnahmen aus dem von der WZ bereits vorgestellten Innenstadtkonzept beschlossen. Dazu war eine Sitzungs-Unterbrechung notwendig, und auf die rund 30 Zuschauer in der Empore im Rheydter Ratssaal wirkte die ganze Diskussion mitunter zerfahren.
Für den neuen Marktplatz ohne Pavillons, mit viel Grün, Biergärten usw. sowie einer Lückenbebauung über der Tiefgaragen-Einfahrt Limitenstraße soll es einen Wettbewerb geben. Dafür sind rund 300000 Euro im Etat 2009 vorgesehen. Vorausgesetzt, der Stadtrat stimmt zu.
Eine weitere zentrale Forderung der Gutachter, die Schließung des noch lückenhaften Rheydter Rings, soll ebenfalls erfüllt werden, stößt aber gerade im Bereich Mühlenstraße auf heftigen Widerstand. Denn für die Ring-Vollendung müsste unter anderem die Einbahnregelung dieser Trasse aufgegeben werden. Für bauliche Korrekturen - Beispiel Kreuzungsregelung, damit die Einfahrt von der Friedrich-Ebert-Straße in die Mühlenstraße möglich wird - seien im kommenden Jahr rund 900000 Euro notwendig. Der Mediziner Torsten Friese hält die Abschaffung der Einbahn-Mühlenstraße für fatal, weil dadurch wichtige Patienten-Parkplätze für sechs Praxen wegfallen. "Und die Verkehrssituation in der Rheydter City wird doch dadurch noch verkorkster", sagt er.
Für das Sorgenkind Fußgängerzone Hauptstraße, dessen überwiegende Bausubstanz aus den 50er Jahren aufgemotzt werden soll, werde die Stadt Förderanträge stellen im Rahmen des Länder-Bund-Programms "Aktive Stadt- und Ortsteilzentren". Ohne das finanzielle Engagement von Eigentümern bzw. Eigentümergruppen werde es aber keine runderneuerte Cityzone geben.
Als "Tiefschlag für Rheydt" wertete CDU-Ratsherr Joachim Roeske die Absage von Bündnis-Grünen, SPD und FWG, ein von der CDU favorisiertes neues Rheydter Rathaus mit in den Aufgabenkatalog aufzunehmen. Sie lehnten mit ihrer Mehrheit den CDU-Antrag ab. Begründung: Erst müsse die Verwaltung sagen, welchen Raumbedarf sie in Rheydt habe. Zudem koste das alles mehr als zwölf Millionen Euro. Geld, das die Stadt nicht habe.
Der städtische Anteil zur Realisierung des aufwändigen Innenstadt-Papiers wird rund 14 Millionen Euro kosten. Das ließ OB Norbert Bude (SPD) jetzt ausrechnen.