Evangelischer Friedhof Rheydt: Alte Allee im neuen Glanz

Der evangelische Friedhof in Rheydt bekommt eine Allee aus Amber- und Kirschbäumen — finanziert aus Spenden.

Rheydt. Die Pflanzsaison ist bald vorbei. „Schön, wäre es, wenn wir bis dahin noch viele Bäume pflanzen könnten“, sagt Olaf Nöller, Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde in Rheydt und Friedhofsbeauftragter des Presbyteriums. „Schließlich wird der Friedhof in diesem Jahr 190 Jahre alt“, begründet er die Eile. Und zum Tag des offenen Friedhofs am 8. September würde er gerne weitere Fortschritte bei der Sanierung des Terrains präsentieren, das sich seit 1822 hier entwickelte und den alten Kirchhof ersetzte, der an der Hauptkirche lag.

„Angefangen hat es an der Friedhofstraße“, erzählt er. Davon zeugt noch heute das ehrwürdige alte Portal. Mit der Zeit erstreckte es sich weiter nach Norden, bis an die Nordstraße. „Professor Kluth aus Aachen, der auch beim Wettbewerb um die Neugestaltung des Hugo-Junkers-Park Jurymitglied war, hat uns beraten“, sagt Nöller. Er empfahl, die Achsen wieder stärker zu betonen. „Deswegen haben wir an der Hauptallee jetzt Amberbäume pflanzen lassen.“ Viele aus Spenden von Gemeindemitgliedern. 400 Euro kostete so ein Baum inklusive Pflanzung und einem Wurzelschutz, der verhindert, dass die Wurzeln in die Gräber wachsen und dort beispielsweise Grabsteine zum Umstürzen bringen.

Amberbäume bestechen im Herbst mit markant rotem Laub. „Das ist in der Gemeinde gut angekommen“, sagt Nöller. Die Allee ist fast komplett, es fehlen noch drei bis vier Bäume. „Aber dafür müssen erst die Pfahleichen weichen — aus Sicherheitsgründen“, sagt er.

Nun will er die andere Allee aus japanischen Kirschbäumen vervollständigen. „Da fehlen uns noch zirka 20 Bäume.“ Bei Neuanschaffungen muss auch der Pflegeaufwand bedacht werden. Deshalb sollen auch die acht Kilometer langen Hecken reduziert werden.

„Die Menschen sollen sich wohlfühlen.“ Deshalb sind dem Pfarrer auch zusätzliche Bänke ein Anliegen, für das er um Spenden wirbt. „Wir wollen an den Wasserstellen weitere Sitzgruppen schaffen“, sagt er. Dort treffen sich die Menschen gerne, kommen ins Gespräch, „ganz so, wie es in der Bibel beschrieben ist“. An diesen Orten auf dem Friedhof wurden schon neue Freundschaften und sogar zarte Bande geknüpft. Er betont: „Der Friedhof ist ein Ort des Lebens.“