Freie Wähler: Bude hat nichts getan
Überließ der OB den Bündnis-Grünen das Verfahren um die Besetzung der Chefstelle?
Mönchengladbach. Andreas Wurff (56) kann nächsten Mittwoch im Stadtrat bei seiner Wahl zum neuen Technischen Beigeordneten der Stadt mit einer großen Mehrheit rechnen. Nicht nur die Ampel, auch CDU und Freie Wählergemeinschaft (FWG) werden den Diplom-Ingenieur und Leiter des Dresdener Stadtplanungsamtes auf den Dezernenten-Sessel heben.
Im Vorfeld dieser nunmehr eher unspektakulären Kür hat FWG-Chef Erich Oberem vor allem OB Norbert Bude (SPD), aber auch die Bündnis-Grünen kritisiert. Letztere haben das Vorschlagsrecht für die Chef-Stelle. Das haben sie auch ausgeübt und Wurff ins Rennen geschickt.
Oberem sagt, die Grünen hätten bereits am 5. Februar per E-mail den Ratsfraktionen mitgeteilt, dass sie Wurff vorstellen möchten. Das habe die FWG "dankend abgelehnt", weil nicht die Grünen, sondern der OB Herr das Verfahrens sei. Man werde, habe Oberem den Grünen erklärt, dann einen Bewerber auswählen, wenn Bude jene Liste präsentiert habe, auf denen alle möglichen Kandidaten (38 waren es insgesamt) stehen.
Eine erste Liste habe man vom OB am 17. Februar per E-mail bekommen. Am 22. Februar, 15.20 Uhr, gab es von Bude noch eine. Die sei vollständig gewesen, also mit dem Namen Wurff. Am 22. endete die Meldefrist.
Bude habe das Verfahren aus der Hand gegeben und die Grünen gewähren lassen. Das sei ein "schwerer Mangel". Der SPD-Politiker habe nichts getan, das habe zu einer ungleichmäßigen Information der Fraktionen geführt.
Dennoch scheint auch Oberem von der beruflichen Vita Wurffs beeindruckt zu sein. Man habe mittlerweile miteinander telefoniert, treffe sich am kommenden Dienstag in der FWG-Fraktion zum "Vorstellungsgespräch."
Aus Dresden gab es übrigens gleich Bewerbungen.