Mönchengladbacherinnen bei "Jugend forscht" erfolgreich

Anna-Katharina (15) und Judith (14) erforschen Hummeln und ihren liebsten Nektar.

Mönchengladbach. Es war im Sommer vergangenen Jahres, als Anna-Katharina Bolzius (15) den Garten ihrer Familie in Venn zum Schlaraffenland für Hummeln aller Art umgestaltete. Mit ihrer Schulkameradin Judith Erath (14) hatte sie dort Reagenzgläser mit Honig ausgelegt, um die Insekten anzulocken. Die Speisung war kein Akt ausufernder Tierliebe, sondern Folge von wissenschaftlichem Erkenntnisinteresse.

Für das, was Anna Katharina und Judith, beide Eleven der Bischöflichen Marienschule, dabei herausgefunden haben, gab es jetzt eine Auszeichnung: Sie gewannen im Regionalwettbewerb von "Schüler experimentieren", der Junior-Variante von "Jugend forscht", den ersten Preis. Im Mai dürfen die Neuntklässlerinnen am Landeswettbewerb in Bochum teilnehmen.

Anna-Katharina und Judith führten mit ihrem Experiment vor, aus welchen Blüten Hummeln am liebsten Nektar saugen. Eine durchsichtige Kunststoffplatte hatten die Nachwuchsforscher mit Blüten in unterschiedlichen Farben bemalt: grün, lila, blau, weiß, gelb und rot. In die Mitte der Farbflächen bohrten sie kleine Löcher, in die sie Reagenzgläser steckten. Diese wurden mit Honig und anderen Lockstoffen gefüllt.

Das Ergebnis: Die Hummeln flogen am häufigsten die lilafarbenen und blauen Blüten an. Wenn man den beiden Mädchen glaubt, könnte diese Erkenntnis auch für die Wissenschaft von Interesse sein: "Über Hummeln ist generell noch nicht so viel bekannt", sagt Anna-Katharina. Biologen würden sich lieber mit Bienen beschäftigen.

Die Mädchen vermuten, dass Hummeln lieber lilafarbene und blaue Blüten ansteuern, weil deren Nektar wärmer ist als bei anderen Pflanzen. "Ihre Körpertemperatur liegt bei über 30 Grad", doziert Judith. Warmer Nektar könnte dabei behilflich sein, diese Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Zudem könnten natürliche Veranlagungen der Geschmacksnerven eine Rolle spielen.

Der Versuch blieb nicht der einzige, für den Schüler der bischöflichen Marienschule bei "Jugend forscht" prämiert wurden. Eric Siemes, Schüler eines Chemie-Leistungskurses, gewann beispielsweise einen ersten Preis und obendrein den Sonderpreis der Hochschule Niederrhein. Er simulierte Blitzeinschläge in Plasmakugeln. Ebenfalls erste Plätze belegten die Neuntklässler Jorgos Megalos, Leo Mundt und Daniel Flachsenberg - sie hatten einen elektronischen Schiedsrichter für Kickertische entwickelt.