Früherer Briten-Stützpunkt könnte Asylbewerber-Unterkunft werden
Mönchengladbach (dpa). Nach dem Abzug der britischen Streitkräfte aus Mönchengladbach könnte auf dem Gelände des früheren Stützpunkts eine Asylbewerber-Unterkunft entstehen. Bis Anfang Januar sollen Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorliegen, wie die Stadt Mönchengladbach am Donnerstag mitteilte.
Anschließend sei mit einer raschen Entscheidung des Landes über die sogenannte Erstunterbringungseinrichtung zu rechnen.
Die Briten hatten das weitläufige Gelände der „Joint Headquarters“ am 13. Dezember offiziell an den Bund übergeben. Damit ging eine 60-jährige Ära zu Ende. In Spitzenzeiten arbeiteten in Mönchengladbach-Rheindahlen 12 000 Militärangehörige. Die verbliebenen rund 350 Soldaten und Zivilangestellte sind seit September in Bielefeld. Von dort aus kommandieren sie die aktuell noch 16 000 britischen Soldaten in Deutschland.
Trotz der Pläne für das Asylbewerber-Heim hält Mönchengladbach daran fest, den Großteil des Geländes in Rheindahlen zu renaturieren. „Der Fokus soll auch weiterhin auf einer Rückführung in Natur- und Landschaftsraum gegebenenfalls mit der Errichtung von Windkraftanlagen liegen“, hieß es. Ein kleiner Teil könnte zudem gewerblich genutzt werden.
Die „Joint Headquarters“ bildeten einen fast völlig unabhängigen Stadtteil. Die Briten errichteten nach Angaben der Stadt Mönchengladbach mehr als 2000 Gebäude, darunter 1400 Wohnungen. Auch ein Wasserwerk, ein Einkaufszentrum, zahlreiche Sporteinrichtungen, Schulen, Kindergärten und Werkstätten gehörten zu dem 470 Hektar großen Areal. Zum Vergleich: Der ehemalige Flughafen Tempelhof in Berlin umfasst etwa 380 Hektar.