Geschichte: Historischer Fund auf Rheydter Baustelle

Scherben aus der Eiszeit hat Hobby-Archäologe Erich Otten auf dem Gelände an der Lehwaldstraße gefunden.

Mönchengladbach. Eigentlich zieht es in Erich Ottens Rücken ganz ordentlich. "Es ist der Ischiasnerv", sagt der 80-Jährige.

Trotzdem ist der ehrenamtliche Mitarbeiter des Rheinischen Amts für Bodendenkmalpflege in die Knie gegangen und hat vorsichtig ausgebuddelt, was er in einer Baggergrube an der Lehwaldstraße entdeckt hat. Und siehe da: Der graue Schatten, der dem Rheydter aufgefallen war, entpuppte sich tatsächlich als historischer Fund.

Die vorläufige Datierung der Tonscherben: irgendwo zwischen 300 und 400 Jahren vor Christus bis 100 Jahre nach Christus. Die genaue Einschätzung übernehmen die Experten der Außenstelle Xanten des Amts für Bodendenkmalpflege. Zu den Funden gehört auch ein Spinnwirbel, ein Ring, mit dem gesponnen wurde. Das Stück lag nur einen Meter unterhalb der Erdoberfläche.

"Das ist nach langer Zeit mal wieder etwas Schönes. Wenn man die Augen aufhält, wird man belohnt", freut sich Otten, der schon seit 50 Jahren ehrenamtlich für das Amt arbeitet und fast keine Baustelle verpasst, bei der Geschichtsträchtiges in der Erde stecken könnte.

Er geht davon aus, dass auf dem Grundstück im Neubaugebiet noch weitere Überbleibsel aus der Vergangenheit zu finden sein werden. Bis Montag sind deshalb die Bauarbeiten erst einmal gestoppt. Dann kommen zwei Experten aus Xanten und nehmen den Rest des Baggerlochs unter die Lupe.

Ottens Scherben gingen am Freitag Morgen bereits auf die Reise nach Xanten.