Giesenkirchen: Campingplatz auf altem Freibadgelände?
Politik diskutiert über Areal in Giesenkirchen.
Mönchengladbach. Die Bezirksvertretung Ost erwartet von der Verwaltung Vorschläge, wie es mit dem ehemaligen Freibad Giesenkirchen weitergehen soll. Das Areal liegt seit der Stilllegung vor sechs Jahren brach. Ihm würden immer wieder Proteste aus der Bürgerschaft zugetragen, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende in der BV Ost, Volker Küppers: „Viele halten die Zustände am Freibad für nicht mehr zumutbar.“
Küppers erläuterte, man könne sich die stillgelegte Liegenschaft als „zusätzlichen Raum zur Naherholung“ vorstellen. Denkbar sei etwa eine Finnenlaufbahn für Freizeitsportler. Die Grünen schlugen darüber hinaus die Nutzung als Campingplatz oder Wohnmobilpark vor. Den könne jede größere Stadt für Touristen vorweisen. Man könne dafür auch Investoren gewinnen, erläuterten die Grünen. Es sei auch zu prüfen, ob Mittel aus der NRW-Stiftung Natur und Umwelt eingesetzt werden könnten.
Was nach einträglicher Übereinstimmung aussah, löste Kontroversen aus. Die SPD beschuldigte ihren ehemaligen Koalitionspartner, er habe seinen Antrag bei den Sozialdemokraten abgeschrieben: „Wir haben ihn gemeinsam in Ampelzeiten ausgearbeitet“, wehrte sich Hajo Siemes, Sprecher der Grünen in der BV Ost.
Die CDU wiederum warf der SPD vor, mit dem Vorschlag Aktionismus und Wahlkampf zu betreiben. Frank Boss räumte jedoch ein, die Situation am Freibad sei katastrophal. Seit Abschluss des Dialogs Giesenkirchen habe die Verwaltung kaum etwas von den Vorschlägen umgesetzt.
In dem 2010 beendeten und mit Bürgerbeteiligung erarbeiteten Entwicklungskonzept für Giesenkirchen waren verschiedene Handlungsfelder erarbeitet worden, unter anderem auch für die Nutzung des 2007 aus Kostengründen geschlossenen Freibad-Areals. Alle Parteien unterstützten das Anliegen, die Vorschläge durch die Verwaltung prüfen zu lassen.
Nur die Freie Wählergemeinschaft FWG wollte mehr: Auf der Basis von „Dialog Giesenkirchen“ solle eine Perspektive für den Ortsteil entwickeln. Es sollten Prioritäten entwickelt und realisiert werden, so die Forderung. jfg