Mädelsabend im Krankenhaus
Die „Nacht der Gesundheit“ im Bethesda lockt zahlreiche Besucher an.
Mönchengladbach. Die Eingangstür des Evangelischen Bethesda Krankenhauses ist weit geöffnet. Schließlich ist „Nacht der Gesundheit“. Zahlreiche Besucher schauen neugierig hinein, doch zunächst traut sich niemand so recht, das Klinikgebäude zu betreten.
Plötzlich halten zwei Taxen vor dem Krankenhaus, aus denen fünf Frauen aussteigen. Alle tragen Highheels und kurze, buntbedruckte Sommerkleider. Sie gehen zielstrebig die Treppe herauf, die sie direkt in den Eingangsbereich des Krankenhauses führt. Alle anderen Besucher folgen ihnen.
„Die Wände des Krankenhauses sind erschreckend weiß“, sagt Gabriele Leimer (39), die Jüngste der Frauentruppe. „Ein Krankenhaus wirkt auf mich immer abschreckend, wenn alles so steril und eintönig ist“, sagt sie. Außerdem, so Leimer, hätten Krankenhäuser immer den gleichen Geruch.
„Sie riechen nach Sauberkeit“, sagt sie. Ilona Barth, die Älteste der Truppe, erzählt, warum sie zur „Nacht der Gesundheit“ gekommen sind: „Wir hatten schon länger geplant, heute endlich einmal wieder einen Mädelsabend zu machen. Seit wir alle eine eigene Familie haben, kommt das ein bisschen zu kurz“, berichtet die 53-Jährige.
„Als wir von der ,Nacht der Gesundheit’ gehört haben, haben wir uns dazu entschlossen, unsere kleine Party auf einen späteren Zeitpunkt des Abends zu verlegen“, sagt sie. Grund dafür seien vor allem die Eltern der fünf Frauen, die alle nach und nach ihre „Wehwehchen“ bekämen, verrät Stöcker.
Heike Müser liegt aber ihre eigene Gesundheit genauso am Herzen. „Wir wollen den Tastkurs zur frühzeitigen Erkennung von Brustkrebs besuchen“, erzählt sie. „Wir sind jetzt alle in einem Alter, in dem wir gefährdet sind, auch, wenn die meisten von uns das nicht gerne zugeben“, sagt die 49-Jährige.
„Wir haben alle schon mindestens eine Mammografie hinter uns. Zu der müssen wir alle zwei Jahre einmal“, erzählt sie weiter. „Aber in zwei Jahren kann so viel passieren. Da ist das Ertasten schon eine gute Vorbeugungsmaßnahme“, findet Müser.
Sabine Schmitz, Pflege Expertin für Brusterkrankungen, steht in weißem Kittel vorne am Pult. Anhand eines Modells zeigt sie den Damen, wie sie ein besseres Gefühl für ihren Körper bekommen und worauf sie achten müssen, wenn sie ihre Brust abtasten. Gespannt hören die fünf Frauen zu.
Alle Übungen probieren sie auch selbst aus. Danach wollen sie den Lach-Yoga-Kurs besuchen. „Wenn man über 20 Jahre lang verheiratet ist, hat man manchmal nicht viel zu lachen“, sagt Bettina Stöcker schmunzelnd. „Wenn man dann gezeigt bekommt, wie man lachen kann, obwohl man keinen Grund hat, macht das die Ehe mit Sicherheit leichter“, scherzt die 53-Jährige.