Gladbacher spenden zu wenig Blut

Seit Jahren geht die Zahl der Menschen zurück, die sich so für andere einsetzen. In Ferienzeiten ist das besonders problematisch.

Mönchengladbach. Ein kleiner Pikser, ein paar Minuten still liegen und schon ist es geschafft. Es ist nicht schwer, einem anderen Menschen zu helfen, indem man ein bisschen Blut spendet. Doch immer weniger Menschen in der Vitusstadt machen diesen kleinen Schritt zum Deutsche Rotes Kreuz.

"Gerade im Sommer geht die Zahl der Spender dramatisch zurück. Viele sind im Urlaub oder haben einfach anderes zu tun", sagt Dr. Yüksel Aydogan, Oberarzt für das gesamte Transfusionswesen am Elisabeth-Krankenhaus. Die Fußballeuropameisterschaft tat ihr Übriges.

Doch eine Hand voll Stammspender finden immer wieder ihren Weg auf die Liege. "Ich gehe regelmäßig zum Blutspenden. Es ist für mich selbstverständlich, ein wenig Blut zu geben. Immerhin kann ich damit anderen das Leben retten", sagt Ulrike Wieczorek und denkt weiter: "Ich könnte ja auch einmal in der Situation sein, dass ich Blut brauche."

Daran scheinen immer weniger Menschen zu denken. 2007 ließen sich bereits sechs Prozent weniger Spender zur Ader als noch 2006. Diese Tendenz scheint sich in diesem Jahr fortzusetzen. Deswegen sparen Krankenhäuser Blutkonserven ein, wo es möglich ist.

"Bei Operationen benutzen wir häufig das Blut des Patienten, der operiert wird. Um Fremdblut zu sparen, nehmen wie aufbereitetes eigenes Blut", erklärt Aydogan.

Ingeborg Heidenthal geht mit gutem Vorbild voran: "Ich spende bereits seit 15 Jahren. Ich möchte einfach den Menschen helfen, die es nötig haben", sagt die 62-Jährige. Die ältere Dame bestätigt damit, was Aydogan weiß: "Es sind mehr ältere Menschen. Die Jungen kommen nicht zum Spenden."

Da entsteht ein Teufelskreis: "Wir haben immer mehr ältere Menschen, die Blut brauchen. Allerdings kommen keine jüngeren Spender mehr nach", sagt Aydogan. Ein Mann, der mit dem Trend bricht, ist Markus Hunz (37): "Man hat eine soziale Verantwortung. Und Blutspenden ist die einfachste Form, um anderen zu helfen."