Rees: Das Schatzkästchen am Rhein
Rees, die älteste Stadt am unteren Niederrhein, lockt mit Wehranlagen und Skulpturen.
Rees. Wenn die "River Lady" ablegt, geht es meist laut und munter zu. "Warum ist es am Rhein so schön", erklingt dann aus vielen Kehlen, und mit einem Glas Bier oder einem Schoppen Wein wird auf den Ausflug angestoßen.
Zu Recht. Denn die Rheinpromenade in Rees ist ein wirklich hübscher Flecken. "Wir sind das Schatzkästchen am Niederrhein", sagt Bürgermeister Bruno Ketteler.
Ein Schatzkästchen mit viel Historie. Rees ist die älteste Stadt am unteren Niederrhein. Marktrechte hat der Ort seit 1079, im Jahr 1228 wurde er vom Kölner Erzbischof zur Stadt erhoben. Dass es bewegte Zeiten gab, kann man noch heute deutlich sehen. So sind die Stadtmauern und Wehranlagen in weiten Teilen erhalten, die Kasematten mit ihren Geschützkammern begehbar. Die Reeser haben sich oft zur Wehr gesetzt: gegen Franzosen, Spanier, Holländer.
Heute geht es, abgesehen von Radlergruppen und Kegelclubausflüglern, ruhiger zu rund um Rheinkilometer 837. Etwa 330 Meter ist der Fluss hier breit, und er dominiert die Stadt. Mit der etwa einen Kilometer langen Rheinpromenade mit ihren Skulpturen und Blumenkästen zum Beispiel, den Ausflugslokalen mit Blick aufs Wasser, den Hochwasserschutzanlagen und dem Gewusel rund um die Bootsstege und Fähranleger.
Mit der "Rääße Pöntje" kann man beispielsweise ans andere Ufer übersetzen und von dort aus den Blick auf die Promenade genießen, die vom Doppelturm der im klassizistischen Stil errichteten Kirche St. Mariä Himmelfahrt dominiert wird.
2006 wurde Rees Landessieger als beliebtester Urlaubsort in NRW. Sicher auch, weil es abseits des Rheins noch eine Menge zu gucken gibt. Nicht nur die Wehranlagen mit ihren Türmen.
Da ist zum Beispiel der 5500 Quadratmeter große Skulpturenpark mit der begehbaren Sonnenuhr, oder der Planetenweg. Im Maßstab eins zu einer Milliarde sind hier die Dimensionen unseres Sonnensystems dargestellt - da verkürzt sich der Abstand Erde-Mond auf 38 Zentimeter.
Aber natürlich kommt man immer wieder am Rhein aus. Deshalb ist auch völlig logisch, dass es am Markt ein Denkmal des "Rhin kiekers" gibt. Man will ja sehen, wie hoch das Wasser steht, welche Schiffe welche Ladung transportieren - und ob die River Lady auch wieder genügend Touristen ausspuckt.