Süchteln. Ganz selten piepst die Metallsonde. Doch Schmuck oder wertvolle Uhren haben die Beamten eines Technik-Trupps aus Wuppertal und der Gladbacher Hundertschaft (noch) nicht gefunden. Seit Dienstag und bis Donnerstag "beackern" 70 Polizeibeamte einen 2.500 Quadratmeter großen Garten an der Oedter Straße in Süchteln.
Hier sollen mindestens zwei Rucksäcke mit Beutestücken vergraben sein. Sie stammen aus dem spektakulären Raubüberfall auf den Rheydter Juwelier Herbert S. im April 2005. Der schwer herzkranke Geschäftsmann starb wenig später. Ein Polizeisprecher zu der "Goldsuche": "Wir haben von einer Frau einen Hinweis bekommen."
Die Fläche, auf der die Beamten mit Detektoren umhergehen und graben, gehört einem nahen Verwandten eines der jungen Haupttäter. Der wiederum schweigt wie die übrigen Verurteilten, wenn es um Informationen über den Verbleib des Diebesgutes, das mehrere 100.000 Euro Wert sein soll, geht.
Sieben vermummte Männer - damals 23 bis 31 Jahre - hatten den Coup verübt. Die aus Palästina, Algerien, der Türkei und dem Iran stammenden Männer wohnten zum Tatzeitpunkt in Gladbach und Viersen.
Drei von ihnen hatten den Tatort an der Friedrich-Ebert-Straße weiträumig abgesichert, einer postierte sich vor dem Geschäft.
Die weiteren Komplizen betraten maskiert den Laden und bedrohten den 62-Jährigen und seine Lebensgefährtin mit einer Pistole und einem Elektroschocker.
Als ein Mann mit seinem Sohn (13) an der hinteren Verbindungstür klopfte, rief der 62-Jährige um Hilfe, woraufhin einer der Täter dem Herzkranken einen Stromstoß mit dem Schocker versetzte.
Das Opfer wurde bewusstlos und sackte in sich zusammen. Panikartig flüchteten die Räuber. Sie verloren ein paar Ringe. Für das Opfer kam die Hilfe zu spät.
2006 wurden sechs der Juwelier-Räuber zu Haftstrafen von knapp drei bis neun Jahren verurteilt.