"Got to Dance": Gladbacher tanzt im Fernsehen

Die große Leidenschaft des 23-jährigen Florian Cramer ist der Discodance.

Foto: SAT.1/ProSieben/Willi Weber

Mönchengladbach. Wenn Florian Cramer vom Discodance erzählt, gerät er augenblicklich ins Schwärmen. „Dieser Tanzstil ist zackig, kraftvoll, energiegeladen und enthält dennoch viele technische Elemente wie Sprünge“, sagt der Student aus Mönchengladbach.

Ab Freitagabend präsentiert der 23-Jährige, der schon an mehreren Weltmeisterschaften teilgenommen hat, seine Leidenschaft einem Millionenpublikum. Denn Cramer nimmt an der ersten Runde der Sat. 1-Tanzshow „Got to Dance“ teil.

„Ich habe die erste Staffel der Show letztes Jahr gesehen und mich auf gut Glück beworben“, erzählt Cramer: „Ich wollte die Erfahrung bekommen, wie es ist, die Sportart im Fernsehen zu präsentieren.“ Cramer ist einer von 200 Solisten und Gruppen, die ihre Choreographie in der ersten Runde der Casting-Show präsentieren.

Freunde und Familie haben die Bewerbung positiv aufgenommen: „Ich hab’s nicht rumposaunt, aber die meisten fanden es sehr interessant und spannend.“ Aufgeregt ist Cramer vor der Ausstrahlung seines Auftritts nicht: „Ich bin natürlich gespannt, wie es aufgenommen wird. Aber ich freue mich.“

Die Arbeit hinter den Fernsehkulissen bereiten ihm große Freude: „Die meisten Sachen sind sehr aufregend. Es ist alles straff durchorganisiert.“

Auch an den Juroren der Show hat der gebürtige Bergisch Gladbacher gefallen gefunden. Entertainerin Palina Rojinski, Star-Choreographin Nikeata Thompson und Take That-Sänger Howard Donald, seien alle auf ihre Weise sympathisch. „So habe ich mir die Drei aber auch vorgestellt.“

Cramer tritt bei der Show mit der Choreographie an, mit der er auch Turniere bestreitet. Allerdings musste er seine Darbietung zum Discohit „Feel it“ für „Got to Dance“ von einer auf eineinhalb Minuten erweitern — kein großes Problem für den leidenschaftlichen Tänzer. Denn als Trainer einer Turniertanzformation muss er ohnehin regelmäßig Choreographien entwickeln.

Bei der Auswahl des Titels „Feel it“ gab es viele Kriterien zu beachten: „Das Tempo muss stimmen und die Melodie darf nicht eintönig sein.“ Dies sei bei Technosongs, die die musikalische Grundlage des Discodance bilden, häufig der Fall.

Der größte Erfolg in Cramers Tanzkarriere ist der Sieg bei den „Street Dance Show Weltmeisterschaften“ 2007 in der Slowakei. „Wenn man mit der Formation oben auf dem Treppchen steht und die Hymne singt, ist das atemberaubend. Bei der Fußball-WM hab ich oft daran gedacht.“

Neben seiner Teilnahme an „Got to Dance“ steht für ihn in diesem Jahr ein zweites großes Projekt an. Denn Cramer nimmt mit seiner Choreographie an den „Discodance-Weltmeisterschaften“ in Turin teil.

Sein Studiengang im Textilmanagement an der Hochschule Niederrhein kommt da auch schon mal etwas zu kurz. Schließlich muss neben Wettkämpfen auch viermal in der Woche trainiert werden. „Da studiere ich halt ein, zwei Semester länger“, sagt der Mönchengladbacher und kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.